Hallo,
vielleicht gibt es ja hilfreiche Tipps, wir sind mit unserem Latein am Ende.
Es geht um meine Mutter 57. Wohl ihr ganzes Leben schon krank gewesen, aber erst vor 12 Jahren wurde dann bipolar Psychose vorläufig diagnostiziert. Die letzten Jahre war sie auf Quetiapin ganz gut eingestellt.
Vor ca. 1,5 Jahren wurde leider alles sehr viel schlimmer. Dann war sie auch die letzten 1,5 Jahren in der Klinik.
Es wurden neue Medikamente ausprobiert, leider hat nichts geholfen. Sie wurde dann immer nach ca. 9 Wochen wieder entlassen, wohl wegen der Krankenkasse. Aber im Grunde ging es ihr in keiner Form besser. Nach jedem Aufenhalt war sie 2,3 Wochen zu Hause, aber sowohl sie, mein Vater und ich gingen auf dem Zahnfleisch. Ihr behandelnder Arzt meinte dann auch das ist so kein Zustand und organisierte nach dem 2. Aufenthalt einen Platz in einer anderen Klinik, in einem anderen Bundesland. Leider war das ein absoluter Reinfall, nach 4 Tagen wurde sie mit einer Alibidiagnose wieder entlassen. Also wieder zur alten Klinik, in der die Ärzte natürlich hocherfreut waren. Dort landete sie dann nach kurzer Zeit auf der Geschlossenen und wurde aber auch wieder relativ bald auf die offene verlegt. Das passierte zwei mal.
Im Grunde wurden über die Zeit angeblich alle Medikamente ausprobiert, keines zeigte eine deutliche Wirkung, eher negative Effekte. In der Klinik lernte sie auch diverse Ärzte kennen, zumindest hatten die Ärzte mittlerweile den gleichen Eindruck wie wir. Die Ärzte schwankten aber zwischen bipolar, schizoaffektiv und Frühdemenz. Die Frühdemenz konnte allerdings über einen längeren Zeitraum nicht bestätigt werden. Die Krankheit meiner Mutter schwankt immer recht extrem. irgendwann sprach sie auch nicht mehr. Eine zwölfsitzige EKT brachte auch keine Wunder, eher eine leicht gefühlte Besserung. Aber ihr geht's weiterhin schlecht, zumindest hatte die EKT keine negativen Auswirkungen. Organisch wurde auch alles mehrfach geprüft, nix.
Sie wird jetzt endgültig entlassen. Die Kassenzusage läuft am Donnerstag aus, sie ist austherapiert. Aber ihr geht es noch immer sehr schlecht. Sie hat eigentlich immer bei allem mitgemacht und trotzdem hat nichts gebracht.
Wie geht es denn jetzt weiter?
Wir hatten dann auch rechtzeitig Kontakt mit der Sozialstation, die uns über die unterstützenden Möglichkeiten aufklärte und uns diverse Hilfe anbot. Aber im Grunde sind die Angebote ein Witz. Tagesstätte (3x die Woche), Sozialdienst (3 Stunden pro Woche) sind für meine Mutter, die teilweise tatsächlich nicht allein gelassen werden kann, in keiner Form ausreichend. Sie hatte im letzten Monate auch mal ein paar wirklich gute Tage. Aber bei ihr schwankt die Krankheit extrem und die Ärzte sagen auch das sie es nicht verstehen.
Welche Pflegestufe sie erhält muss man sehen. Aber das bisschen mehr oder weniger Geld, bringt am Ende auch nichts.
Pflege bei meinem Vater ist sehr schwer, ein Gespräch mit ihr oft gar nicht möglich, sie wiederholt sich nur ständig. Ist wohl nur eine Frage der Zeit bis mein Vater auf der Strecke bleibt, dass weiss er auch.
Ein Pflegeheim? Ist sie zu jung.
Betreutes Wohnen? Nicht bezahlbar, da stehen Summen von über 4.000 € im Monat an.
Osteuropäische Pflegekraft? Geht auch stark ins Geld und mein Vater muss mit einem fremden und einem sehr kranken Menschen zusammen leben.
Wir haben uns schon an allen Stellen Informationen geholt und uns Gedanken gemacht. Aber egal wie wir es drehen und wenden, meine Mutter leidet, scheinbar kann ihr keiner Helfen. Wenn wir uns ganz um sie kümmern, gehen mein Vater und ich komplett ein. Und wenn wir sie tatsächlich in ein betreutes Wohnen in der Nähe bringen, dann stürzt das uns in den finanziellen Abgrund.
Vom Staat ist man bei der Pflege allein gelassen, die Zuschüsse reichen ja in keiner Form. Am Ende muss das Sozialamt helfen und die nehmen erst einmal das kleine bisschen was meine Eltern in ihrem Leben aufgebaut haben. Mein Vater lebt dann von einem Resteinkommen was sie ihm lassen und ich werde mich wohl auch strecken müssen wo ich nur kann.
Ich bin jetzt 33 und neben Job und meiner Mutter, bleibt mir nur wenig Zeit, obwohl sie in der Klinik war. Wir waren eigentlich fast täglich bei ihr. Jetzt kommt sie nach Hause und so sehr wir uns darauf vorbereiten wollten, wir konnten es nicht weil wir abwarten mussten was sich tut.
Mein Vater und ich schafften es bisher die Balance zu finden, zwischen helfen und ausspannen. Zu zweit geht das einigermaßen. Aber da bleibt trotzdem nicht so viel Zeit für ein eigenes Leben. Aber in guten Phasen sagt sie, dass ihr das sehr hilft wenn wir da sind.
Reißt so eine Krankheit in der starken Form am Ende eine Familie tatsächlich so weit nach unten und keiner kann einem helfen? Obwohl sie sich helfen lassen will...
Meine Mutter bleibt bei uns in der Nähe, entweder zu Hause, oder in einem nahegelegenem Ort wo wir oft bei ihr sein können.
Hat jemand Erfahrungen mit solchen Situationen? Wird meine Mutter jetzt wirklich einfach die ganze Zeit leiden müssen? Mein Vater rutscht finanziell ab, und ich verbringe meine 30iger damit, mit Geld auszuhelfen wo ich nur kann und in freier Zeit für meine Mutter da zu sein. Wo ist da denn noch Zeit für ein Leben?
Ich möchte jetzt auch kein Psychatriegeschimpfe lostreten. Hatte mich genug geärgert. Im Grunde wissen sie alle nichts und sind katastrophal organisiert. Aber sie wollen helfen und waren eigentlich auch nett, aber auch überfordert. Trotzdem hat man immer wieder das Gefühl in einer Irrenanstalt zu sein, und das weniger wegen den Mitpatienten.
Kann hier irgendwer mitreden? Wie sieht es aus da wo wir jetzt hin müssen?
vielleicht gibt es ja hilfreiche Tipps, wir sind mit unserem Latein am Ende.
Es geht um meine Mutter 57. Wohl ihr ganzes Leben schon krank gewesen, aber erst vor 12 Jahren wurde dann bipolar Psychose vorläufig diagnostiziert. Die letzten Jahre war sie auf Quetiapin ganz gut eingestellt.
Vor ca. 1,5 Jahren wurde leider alles sehr viel schlimmer. Dann war sie auch die letzten 1,5 Jahren in der Klinik.
Es wurden neue Medikamente ausprobiert, leider hat nichts geholfen. Sie wurde dann immer nach ca. 9 Wochen wieder entlassen, wohl wegen der Krankenkasse. Aber im Grunde ging es ihr in keiner Form besser. Nach jedem Aufenhalt war sie 2,3 Wochen zu Hause, aber sowohl sie, mein Vater und ich gingen auf dem Zahnfleisch. Ihr behandelnder Arzt meinte dann auch das ist so kein Zustand und organisierte nach dem 2. Aufenthalt einen Platz in einer anderen Klinik, in einem anderen Bundesland. Leider war das ein absoluter Reinfall, nach 4 Tagen wurde sie mit einer Alibidiagnose wieder entlassen. Also wieder zur alten Klinik, in der die Ärzte natürlich hocherfreut waren. Dort landete sie dann nach kurzer Zeit auf der Geschlossenen und wurde aber auch wieder relativ bald auf die offene verlegt. Das passierte zwei mal.
Im Grunde wurden über die Zeit angeblich alle Medikamente ausprobiert, keines zeigte eine deutliche Wirkung, eher negative Effekte. In der Klinik lernte sie auch diverse Ärzte kennen, zumindest hatten die Ärzte mittlerweile den gleichen Eindruck wie wir. Die Ärzte schwankten aber zwischen bipolar, schizoaffektiv und Frühdemenz. Die Frühdemenz konnte allerdings über einen längeren Zeitraum nicht bestätigt werden. Die Krankheit meiner Mutter schwankt immer recht extrem. irgendwann sprach sie auch nicht mehr. Eine zwölfsitzige EKT brachte auch keine Wunder, eher eine leicht gefühlte Besserung. Aber ihr geht's weiterhin schlecht, zumindest hatte die EKT keine negativen Auswirkungen. Organisch wurde auch alles mehrfach geprüft, nix.
Sie wird jetzt endgültig entlassen. Die Kassenzusage läuft am Donnerstag aus, sie ist austherapiert. Aber ihr geht es noch immer sehr schlecht. Sie hat eigentlich immer bei allem mitgemacht und trotzdem hat nichts gebracht.
Wie geht es denn jetzt weiter?
Wir hatten dann auch rechtzeitig Kontakt mit der Sozialstation, die uns über die unterstützenden Möglichkeiten aufklärte und uns diverse Hilfe anbot. Aber im Grunde sind die Angebote ein Witz. Tagesstätte (3x die Woche), Sozialdienst (3 Stunden pro Woche) sind für meine Mutter, die teilweise tatsächlich nicht allein gelassen werden kann, in keiner Form ausreichend. Sie hatte im letzten Monate auch mal ein paar wirklich gute Tage. Aber bei ihr schwankt die Krankheit extrem und die Ärzte sagen auch das sie es nicht verstehen.
Welche Pflegestufe sie erhält muss man sehen. Aber das bisschen mehr oder weniger Geld, bringt am Ende auch nichts.
Pflege bei meinem Vater ist sehr schwer, ein Gespräch mit ihr oft gar nicht möglich, sie wiederholt sich nur ständig. Ist wohl nur eine Frage der Zeit bis mein Vater auf der Strecke bleibt, dass weiss er auch.
Ein Pflegeheim? Ist sie zu jung.
Betreutes Wohnen? Nicht bezahlbar, da stehen Summen von über 4.000 € im Monat an.
Osteuropäische Pflegekraft? Geht auch stark ins Geld und mein Vater muss mit einem fremden und einem sehr kranken Menschen zusammen leben.
Wir haben uns schon an allen Stellen Informationen geholt und uns Gedanken gemacht. Aber egal wie wir es drehen und wenden, meine Mutter leidet, scheinbar kann ihr keiner Helfen. Wenn wir uns ganz um sie kümmern, gehen mein Vater und ich komplett ein. Und wenn wir sie tatsächlich in ein betreutes Wohnen in der Nähe bringen, dann stürzt das uns in den finanziellen Abgrund.
Vom Staat ist man bei der Pflege allein gelassen, die Zuschüsse reichen ja in keiner Form. Am Ende muss das Sozialamt helfen und die nehmen erst einmal das kleine bisschen was meine Eltern in ihrem Leben aufgebaut haben. Mein Vater lebt dann von einem Resteinkommen was sie ihm lassen und ich werde mich wohl auch strecken müssen wo ich nur kann.
Ich bin jetzt 33 und neben Job und meiner Mutter, bleibt mir nur wenig Zeit, obwohl sie in der Klinik war. Wir waren eigentlich fast täglich bei ihr. Jetzt kommt sie nach Hause und so sehr wir uns darauf vorbereiten wollten, wir konnten es nicht weil wir abwarten mussten was sich tut.
Mein Vater und ich schafften es bisher die Balance zu finden, zwischen helfen und ausspannen. Zu zweit geht das einigermaßen. Aber da bleibt trotzdem nicht so viel Zeit für ein eigenes Leben. Aber in guten Phasen sagt sie, dass ihr das sehr hilft wenn wir da sind.
Reißt so eine Krankheit in der starken Form am Ende eine Familie tatsächlich so weit nach unten und keiner kann einem helfen? Obwohl sie sich helfen lassen will...
Meine Mutter bleibt bei uns in der Nähe, entweder zu Hause, oder in einem nahegelegenem Ort wo wir oft bei ihr sein können.
Hat jemand Erfahrungen mit solchen Situationen? Wird meine Mutter jetzt wirklich einfach die ganze Zeit leiden müssen? Mein Vater rutscht finanziell ab, und ich verbringe meine 30iger damit, mit Geld auszuhelfen wo ich nur kann und in freier Zeit für meine Mutter da zu sein. Wo ist da denn noch Zeit für ein Leben?
Ich möchte jetzt auch kein Psychatriegeschimpfe lostreten. Hatte mich genug geärgert. Im Grunde wissen sie alle nichts und sind katastrophal organisiert. Aber sie wollen helfen und waren eigentlich auch nett, aber auch überfordert. Trotzdem hat man immer wieder das Gefühl in einer Irrenanstalt zu sein, und das weniger wegen den Mitpatienten.
Kann hier irgendwer mitreden? Wie sieht es aus da wo wir jetzt hin müssen?