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Umgang mit (unvermeidbarem) Stress (10 Antworten)

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hier ist immer die Rede von Stressreduktion und dem, was wir alles sein lassen können.
Aber es gibt auch Stress, der eben unvermeidbar ist oder sich entwickelt aufgrund einer Sache, die wir tun und bewältigen wollen.

Bei mir war das seit Mitte letzten Jahres ein Umzug und ein Job, wo ich das Geld gut gebrauchen konnte. Außerdem war der Job interessant.
Der Umzug war auch deswegen für mich mental so stressig, weil ich meine alte Wohnung verkaufen wollte und wieder kaufen wollte. Für die neue Wohnung brauchte ich das Geld für die alte. Sonst hätte ich das nie stemmen können. Kredit oder Hypothek oder Vermietung kamen nicht in Frage.
Interessenten waren da. Die Verhandlungen zogen sich. Die neue Wohnungssuche zog sich auch. Leerstand ist selten. Die meisten sind vermietet. Die Wohnung sollte nicht weiter als 15 Km von meinen Eltern entfernt sein. Sie musste das oberste Geschoss sein und einen Balkon mit Südausrichtung haben und noch ein paar Kriterien.

Dann wurde mir ein Job im Bereich Fotografie angeboten über 5 Monate auf 450-Euro-Basis. Am Ende haben sie 7 Monate bezahlt, weil der Arbeitsaufwand sehr hoch war. Ein profess. Fotograf hätte sich dafür morgens nicht im Bett umgedreht.

Es war über längere Strecken alles isg. sehr stressig. Große Ängste, wenig Schlaf, Paniken etc. etc. begleiteten mich immer wieder.

Aber: ich wollte das schaffen. Ich wollte das bewältigen. Das mit der Wohnung war DIE Gelegenheit, weil sie so komisch gelegen war, und der Schnitt eher für Singles war. Die Interessenten wurden mir von einer Nachbarin vermittelt. Eigene Bemühungen Jahre vorher scheiterten. Und es ist absehbar, dass die Wohnung sich künftig trotz boomendem Markt und mehr Nachfrage, noch schlechter verkaufen wird als derzeit.

Der Fotojob wurde mir auch über Freunde vermittelt.

Rein logisch gedacht und rein zeitlich war das alles machbar. Es galt, die inneren Dämonen in Schach zu halten. Mir war klar, dass ich sie nicht ausschalten kann. Ich wollte Schadensbegrenzung betreiben.

Ohne Blessuren zwischendurch bin ich da wirklich nicht durchgegangen. Der Faktor Angst war der größte Feind. Aber ich habe es irgendwie geschafft.
Man war mit den Arbeiten der Fotografie zufrieden. Und ich lebe jetzt in einer anderen Wohnung, in der ich mich wohl fühle. An dieser Entscheidung habe ich nicht gezweifelt. Ich habe mit einer Zweifelphase gerechnet, aber die kam bisher nicht, auch dann nicht, wenn ich depressive Tage hatte, bei denen ich Angst hatte, das geht jetzt das nächste halbe Jahr so weiter oder länger.

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