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Weiterkommen aussichtslos?! (2 Antworten)

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Hallo Zusammen!
Ich bin seit 2009 berentet (100%). Bevor die Rente kam, hatte ich nochmal versucht, ins normale Arbeitsleben zurück zu kehren. Ein Jahr absolvierte ich ein Berufstraining (Maßnahme zur Teilhabe am Arbeitsleben) und machte dann die Wiedereingliederung bei meinem Arbeitgeber. Diese musste ich vor dem offiziellen Ende abbrechen. Ich schaffte das Arbeitspensum nicht und der Stress wurde zu viel. Der Integrationsdienst riet mir daraufhin, die Rente einzureichen, die 2013 wiederholt verlängert wurde.
2011 startete ich eine Maßnahme in einer Arbeitstherapeutischen Werkstatt. Diese sollte 2 Jahre dauern. Nach 6 Monaten musste ich auch das beenden.
Dazu muss ich sagen, dass ich erst seit etwa einem Jahr weitgehend stabil bin. Die ganzen Jahre davor ging es mir immer wieder ziemlich mies und meine Stimmungen waren unberechenbar. Größtenteils hatte ich schwerwiegende Depressionen. Seit ich Lithium nehme (seit Januar 2013), hat sich meine Stabilität kontinuierlich gebessert und ist meistens gleichbleibend.

Soweit die Hintergrund-Infos. Sorry, dass es so lange geworden ist.

Aktuell ist es so, dass ich wieder etwas produktives machen möchte. Ziel ist eigentlich ein Minijob. Belastbar bin ich schon, aber komme auch schnell an meine Grenzen. Volle Power acht Stunden durcharbeiten, mit Pausen, wäre gerade eine Überforderung für mich. Habe ich z.B. 2 Wochen lang jeden Tag vollgepackt mit "normalen" Aktivitäten (auch positives), dann bin ich nach 1 1/2 Wochen total k.o. und fühle mich ausgelaugt (vor Kurzem gestestet).
Einige Möglichkeiten stehen im Moment für mich zur Auswahl:
- Arbeitsversuch, Dauer etwa 4-6 Wochen, 3 Stunden pro Tag, 5 x die Woche
(Die Sozialarbeiterin hat mir aber erstmal davon abgeraten)
- Einfach privat eine Stelle suchen (Anzeige mit genauen Vorstellungen aufgeben usw.)
- Ergotherapie, 2 x in der Woche je 1 1/2 Stunden, Ev. Bereich Bürotraining
(Empfiehlt die Sozialarbeiterin, könnte aber für mich auch eine Unterforderung sein und dann wird es langweilig-meine Meinung, denn ich habe das schon einmal gemacht)
- Jeden Tag in die Tagesstätte gehen und mich dort einbringen (Treffpunkt für psych. Kranke in der Stadt)

Mit dem was ich geschildert habe: Was meint Ihr dazu? Würdet Ihr einen Arbeitsversuch machen, obwohl davon abgeraten wird? Oder doch lieber erstmal Ergo? Oder überhaupt was ganz anderes?
Vielleicht bin ich auch ein "Sonderfall", da ich zwar jetzt stabil bin, aber der Belastung langfristig nicht Stand halten kann bzw. meine Nerven nicht mitmachen.

Meine Grenzen kenne ich, will mich aber nicht einfach damit zufrieden geben, dass es wohl nur wenige Möglichkeiten für mich gibt, um ein bisschen zu Arbeiten. Es geht mir nicht nur um Beschäftigung. Etwas verdienen will ich auch. Natürlich erwarte ich keinen horrenden Verdienst. Aber wenn man das Gefühl hat, man wird gebraucht, steigert sich sicher auch das Selbstwertgefühl. Und die Rentenkasse lässt sich außerdem aufbessern.

Von Null auf Hundert geht nicht aber langweilen will ich mich auch nicht. Bin ziemlich unschlüssig, wie es weitergehen soll.

Es wäre super, von Euch Rückmeldungen zu bekommen oder Tipps, wie ich mich verhalten soll.

Habt schöne Ostertage!

Viele Grüße
Sandra

Medikamente: Lithium Retard, Elontril
War schon als Teenager psychisch auffällig
Erkrankung seit 1998 bekannt

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