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Uneinigkeit zwischen Arzt und Therapeuten (11 Antworten)

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Hi Zusammen,

Ich bin 29/m und unipolar dep., lese aber viel in diesem Forum mit, weil die Leute hier in der Regel ein besseres Verständnis und eine realistische Einstellung zu ihren Krankheiten haben. Und weil ich eigentlich dieselben Medis einschmeiße wie bipos.

Ich selbst hatte in den vergangenen 3 Jahren zwei schwere dep. Episoden(eigentlich eine lange mit Unterbrechung) innerhalb derer ich mit Venlafaxin plus Lithium behandelt wurde. Zur Zeit nehme ich noch 1600mg Li, ich brauche viel davon und mein Spiegel ist trotzdem oft nur bei <0,6mmol, mein Körper arbeitet fleißig dagegen mit ner Urinmenge von 6l.

Nun zu meinem Dilemma:

Ich befinde mich seit 1,5 Jahren in tiefenpsychologischer Behandlung, habe einen guten Draht zu meinem Psychologen und gehe gerne zu der einen Stunde pro Woche. Es geht im Allgemeinen darum, dass ich meine Gefühle nicht zulasse, was dann zu meinen Zusammenbrüchen führt, wobei ich diesen Ansatz theoretisch oft sehr gut nachvollziehen kann, praktisch aber nicht so richtig umzusetzen weiß. Ich hab Probleme damit, die Gefühle zu lokalisieren und vermeintlich unterdrückte zuzulassen. Mein Psychologe sagt ich gehe die Sache zu verkopft an. Außerdem ist er der Meinung, dass ich meine Gefühle durch die Einnahme des Li deckle und die Therapie somit nie richtig greifen kann. Er sagt ich nutze das Medi aus, weil ich Angst vor meinen Gefühlen habe und rät mir, es abzusetzen, solange er mich innerhalb der verbleibenden Stunden noch Begleitung bieten kann.

Welche Erfahrungen habt ihr mit einem gefühlsbasierten Ansatz der Therapie gemacht? Wie soll ich es anstellen, Gefühle zuzulassen, wenn ich nicht weiß, wo ich sie unterdrücke?

Meine zweite Säule ist der Psychiater. Er hat mir das Li vor ca. 2 Jahren verordnet, weil er von einer endogenen rezidivierenden dep. ausgeht mit der Absicht, dass ich es lebensbegleitend einnehme. Außerdem wurde es mir wegen der antisuizidalen Wirkung gegeben, weiß nicht was ich bekommen hätte, wenn ich dies nicht geäußert hätte. Der Psychiater sagt, sobald ich das Li absetze, bekomme ich ne neue Phase, mit dem Bonus, dass es danach möglichweise nicht mehr so wirkt wie vorher.

Ich bin also ich einer Zwickmühle, bei der ich nur eine Fehlentscheidung treffen kann. Egal ob ich das Li absetze oder nicht, ich hab immer einen der sagt: Siehste…

Ich habe eingefädelt, dass die beiden sich telefonisch in Verbindung setzen, da ich dachte, vielleicht findet sich ein Kompromiss. Wenn ich meine Psychologen richtig verstanden habe, war das Gespräch sehr unangenehm und die beiden haben sich ordentlich in die Haare gekriegt und ihren eigenen Ansatz verteidigt. Das hat also nicht geklappt.
Ich selbst habe große Angst vor einem Rückfall, möchte aber natürlich gleichzeitig von der Therapie profitieren und wünsche mir umso mehr eine Heilung durch diese.

Was würdet ihr in dieser Situation machen? Welche Tipps habt ihr?

Kennt ihr ein anderes Medi, dass mir evtl. Schutz bietet, aber die Gefühle nicht so sehr deckelt? Ich brauche ja eigentlich keine antimanische Wirkung. Habe bisher viel Gutes über Lamotrigin gelesen?

Vielen Dank für eure Antworten!

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