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Wie bekommen wir meinen Bruder dazu ärztliche Unterstützung anzunehmen? (2 Antworten)

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Liebe Forum-Mitglieder,

ich bin ganz neu hier und ehrlich gesagt auch ein "Newcomer" in Sachen bipolarer Krankheit. Aber ich brauch einen Rat eurerseits, oder zumindest eine Anlaufstelle, um mich auszutauschen, da ich mich leider im privaten Umfeld nur an sehr wenige Menschen zwecks Hilfe wenden kann.

Mein Problem ist wie folgt:

Ich (32) habe einen Bruder (27), der seit ca. 3 Jahren sehr auffällig in seinen Verhaltensweisen geworden ist. Er ist vor 3 Jahren in eine eigene Wohnung gezogen und seitdem hat sich alles nur verschlimmert. Er war schon immer ein eher "unsozialer Typ", war gerne alleine, hatte ständig was an seinen Mitmenschen auszusetzen, seine Freundschaften wechselten von Jahr zu Jahr. Doch wirklich auffällig fanden ich und meine Eltern das derzeit nicht.
Seit diesem Jahr ist es jedoch beänstigend schlimm geworden. Letzes Jahr hatte er für ca. ein halbes Jahr den Kontakt mit mir und meinen Eltern völlig abgebrochen. Dann hat er sich dieses Jahr über ein Familienmitglied wieder langsam an uns gewandt...und wir dachten, alles wird langsam wieder gut...Doch seitdem merke ich immer häufiger, dass etwas einfach nicht mit ihm stimmt. Stundenlange Recherchen im Internet haben mich dazu gebracht davon auszugehen, dass er bipolar ist. Am Montag hat er mir noch geschrieben (ich lebe im Ausland), dass er, nachdem er durch seine Art und Weise leider auch seinen Job letztes Jahr verloren hat, etwas Neues in Aussicht hätte. Ich habe mich so sehr für ihn gefreut, ihm das klar mitgeteilt und ihn aufgemuntert, dass ganz bald alles wieder gut wird.
Gestern dann war er wieder ganz schlimm drauf. Er hat mich nur beleidigt, ganz derb, mich und meine Familie mit Ausdrücken, die er noch nie in meiner Gegenwart benutzt hat. Er hat mir gesagt, dass er uns hasst und dass er möchte, dass ich sterbe. Daraufhin, um nicht weiter darauf einzugehen, habe ich ihm geantwortet, dass ich noch zu jung wäre dafür und ich es liebe zu leben...
Natürlich war ich in dem Moment stark, zumindest hab ichs versucht. Doch nach 6 Stunden Hin- und Herschreiberei konnte ich nicht mehr und hab ihm mit auf den Weg gegeben, dass er IMMER auf mich zählen kann, ich jedoch keine Kraft mehr hätte mir nur Beschuldigungen und Beleidigungen anzuhören.

Das Problem ist einfach, dass wir ihn nicht dazu bekommen zum Arzt zu gehen. Für ihn ist es eine bodenlose Frechheit ihn als krank hinzustellen. Das sagt er jedes Mal, wenn er so drauf ist wie gestern.
Doch ich sehe irgendwie keine andere Lösung, oder? Wie sagt man einem Menschen MIT VIEL FEINGEFÜHL, dass er einen Arzt aufsuchen soll?

Meine Eltern und ich sind sehr verzweifelt. Wir lieben ihn sehr, auch wenn er es zeitweise nicht so sieht und uns wirklich weh tut mit seinen Aussagen..und auch Taten :-(.

Gerne höre ich von euch.

Danke!
Sol1981

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