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Grausame Kontaktsperre (keine Antworten)

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Hallo ihr Lieben!

Ich komme mir so unglaublich dämlich vor und ich bin froh, jetzt hoffentlich im richtigen Forum gelandet zu sein.

Mein Mann war bis vor einem Jahr in einer Therapie wegen seiner Depressionen. Die Therapie dauerte etwas zwei Jahre und war wohl recht erfolgreich (so dachte ich zumindest). Als das alles losging, hatte ich mich etwas mit dem Thema beschäftigt und dann nicht mehr viel, weil alles ziemlich gut lief. Außerdem hatte mein Mann mich auch irgendwie da heraus gehalten. Er hat sehr wenig erzählt davon, was da besprochen wurde, und einbezogen wurde ich gar nicht. Ich war allerdings zufrieden, weil ja alles gut wurde. Vor einem Jahr wurden dann alle Tablette abgesetzt und mein Mann war fit.

Die Probleme fingen dann in diesem Jahr an. Wir hatte ungewöhnlich viel zu tun und stritten viel. Das Klima zwischen uns wurde immer schlechter. Bei jeder Annäherung von mir schob er Arbeit vor. Er hatte ständig viel zu tun und ich wartete immer eine Woche und dann noch eine Woche ab, weil ich dachte, dass es dann weniger würde. Aber es kam immer wieder etwas Neues. Wir sagten sogar einen gemeinsamen Urlaub ab.

Als ich ihn dann irgendwann darauf festnageln wollt, mir zu sagen, was los sei, verschwand er. Erstmal nicht so ungewöhnlich, weil er viel auf Geschäftsreisen ist. Aber er kam nicht wieder. Das ist jetzt knapp drei Wochen her und wir hatten seit dem nur über einzelne SMS und wenige Emails Kontakt. Ich weiß inzwischen, dass er sich in einer schweren Depression befand und dass er fast einen Herzinfarkt hatte. Sein Herz ist extrem angegriffen und er muss seinen ganzen Lebensstil verändern, um nicht bald zu sterben. Jetzt macht er ambulant Reha. Ach, und außerdem kann er keine Liebe mehr für mich empfinden.

Für mich ist das alles sehr schlimm. Er sagt mir nicht, wo er ist. Er bestimmt, wann ich welche Informationen erhalte. Unsere Tochter hat eine sehr liebe Email bekommen, auch zu Freunden, die kurz Kontakt zu ihm bekommen haben, ist er sehr freundlich. Ich dagegen werde extrem kalt behandelt und sogar gequält. Ich habe dann noch mehr über über Depressionen gelesen und war wie empfohlen sehr vorsichtig und einfühlsam (soweit ich die Möglichkeit hatte). Erst dann stieß ich auf die bipolare Störung und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Das Meiste, was man da erfährt, trifft auf meinen Mann zu. Ich denke er hat die bipolare Störung II, und befindet sich häufig in hypomanischen Phasen. Jetzt scheint er eine echte manische Phase durchzumachen, gemischt natürlich, denn depressiv ist er ja auch.

Ich habe noch nicht mal eine Ahnung, ob in seiner Therapie nur eine Depression behandelt wurde oder eine bipolare Störung. Es war immer nur von Depression die Rede.

Alle, die mir etwas erzählen oder sogar raten können, bitte ich um ein bisschen Hilfe. Ich weiß, dass ich abwarten muss. Aber falls er wieder Kontakt aufnimmt (und das muss er ja, unsere Leben sind viel zu verwoben, als dass er abgetaucht bleiben könnte), welche Strategie ist wohl empfehlenswert? Ich muss ihn ja erst einmal bei klarem Kopf haben, um überhaupt an irgendetwas wie Krankheitseinsicht und zukünftige Zusammenarbeit zu denken. Und ich weiß noch nicht einmal, ob es ein "Zukünftig" für uns geben wird.

Ich freue mich, wenn ihr mir eure Meinung sagt.
Merida

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