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Angehörige atmet vorsichtig auf... (1 Antwort)

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....das vorsichtige ist wohl ein klassisches Angehörigen Problem ;-)

Ich möchte einfach an dieser Stelle eine Zwischenbilanz ziehen. Oft schreiben Angehörige hier, aus akuter Not und Verzweiflung heraus.
Und dann wird es wieder ruhig und keiner weiß wie die Geschichte weiter ging.

Unsere Geschichte geht weiter, wenn ich zurückblicke auf die letzten 1,5 Jahre muss ich sagen, ja es ist ein Prozess der abläuft, nichts bleibt statisch und immer gleich schlimm.

Manie- Chaos beseitigt, durchaus viel praktische Hilfe geleistet.
Depression ausgestanden, versucht diese mitzubegleiten.

Dank Forum verstanden, dass das arme Kranke Kind(23) nicht am Besten nachhause zu Mama und Papa kommen sollte.
Durch die räumliche Trennung haben beide Parteien immer wieder den Raum für sich im stillen Kämmerlein zu verarbeiten, auch mal einfach für sich alleine zu hadern und wieder neu zu hoffen.

Das Studium ist Vergangenheit, Medikamente auf ein halbwegs erträgliches NW Maß reduziert und das neu begonnene Praktikum läuft verhältnismäßig gut, bzw. besser als erwartet.

Nein er ist nicht mehr der Gleiche wie vor Ausbruch der Krankheit, wir auch nicht. Und es ist auch nicht alles gut.
Aber wie ihr Ratgeber aus dem Forum immer wieder geschrieben habt, alles verändert sich, es gibt immer einen Weg aus Chaos und Verzweiflung, immer viel langsamer als erwartet und oft furchtbar schwierig für alle Beteiligten.

Ich stehe immer noch hundertprozentig hinter meinem Sohn, jederzeit bereit ihm unterstützend zur Seite zu stehen, oder ihm auch auch mal einen Schubbser zu geben.
Doch ich habe wieder Zeit für mich und kann diese auch nutzen und genießen, in der akuten Phase hätte es mir nicht viel gebracht.

Und eines Tages hoffe ich hier zu schreiben, dass es uns gut geht, meinem Sohn mit selbstständigem, stabilen Leben, Beruf, Partnerschaft, Freunden und Hobbys.
Aus einer Gesellschafft heraus, die psychisch Kranke nicht mehr stigmatisiert, in der der Trialog und wirkliche Nachsorge bei schweren psychischen Erkrankungen selbstverständlich sind.

Bis dahin lese ich hier weiter und harre der Dinge die da kommen.

Zuversichtlichere Grüße aus dem Süden
Kins

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