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Neu hier - Positiver Lebensverlauf trotz BP (keine Antworten)

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Hallo zusammen,

ich lese seit einiger Zeit im Forum mit und habe mich nun entschlossen mich bei euch vorzustellen.

Ich bin m, 33, BP seit (vermutlich 2008) und momentan sehr zufrieden mit dem Verlauf meines Lebens trotz Erkrankung.

Ich versuche mal keine Romane zu schreiben :-).

Kindheit: Ich hatte im Großen und Ganzen eine glückliche Kindheit, geprägt durch die liebevolle Zuwendung meiner Eltern. Ich war ein verspieltes Kind, welchem sehr viel Freiraum von seinen Eltern gegeben wurde sich langsam zu entwickeln, habe ein Gymnasium besucht, musste aber nach 2-maligem sitzen bleiben abgehen (Schule war mir zu dem damaligen Zeitpunkt nicht so wichtig).

Jugend: Während einem Berufsvorbereitsjahr (Sammelstelle für vorläufig? Gescheiterte) hab ich ein wenig über mein Leben nachgedacht und was ich noch erreichen will, hab so schließlich beruflich den Turnaround hinbekommen. Ausbildung bei einer Bank, Abschluss mit Belobigung, unbefristete Übernahme ins Angestelltenverhältnis, Fachwirt, parallel Abi auf dem Abendgymnasium mit 1,8, Aufnahme internationales BWL-Studium an einer Business School; privat immer mal wieder Probleme mit Alkohol und oft hatte ich es nicht mehr im Griff (Blackout) und hatte einen Schutzengel.

Erste Phase: Vor dem Studium Interesse an ehrenamtlicher Tätigkeit (Hilfsprojekt in Afrika), Beginn Studium und nun Leben mit Vollgas. Ich habe Sie kennengelernt, meine Traumfrau. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie war durch meine hypomane Phase auch sehr von mir angetan. Wir haben viel zusammen unternommen, uns politisch und sozial engagiert. Und im Studium bin ich total angeeckt. Haben provozierende Fragen gestellt, mit der moralischen Keule geschwungen, mir viele Gegner gemacht und Staub aufgewirbelt. Nach 5 Monaten Einlieferung in Psychatrie (bin vor der Polizei in Socken davon gelaufen - meine Spezialität ;-) ). Nach dem ich nach einer Woche wieder draußen war, habe ich meinen Geburtstag in einer Disco für 1000€ gefeiert (hab alle mögliche Leute eingeladen, die ich nicht gekannt hab). Schließlich abklingen der Manie und hab versucht in der beginnenden Depression noch möglichst viele Prüfungen mitzuschreiben und zu bestehen...
Meiste Prüfungen in den Sand gesetzt und in der Depression. Sie hat mich zum Arzt geschickt unter Androhung, wenn ich mir jetzt nicht helfen lasse, dann ist es Schluss. Falschbehandlung von Allgemeinmediziner gegen Depression... Tabletten habe ich dann nach einem halben Jahr wieder selbst abgesetzt, nachdem es mir besser ging.

Zwischenphase: Wiederaufnahme Studium (nochmal 1. Semester), ab 3. Semester Fernbeziehung und Probleme mit Beziehung, aber gesundheitlich stabil. Praxissemster und Auslandssemester ohne Schwierigkeiten, und ordentlicher Abschluss in 2011. Halbes Jahr Jobsuche und Beginn Arbeitstätigkeit in gleichem Unternehmen wie meine Freundin in Norddeutschland (komme aus dem Süden).

2. Phase: Beginn Arbeitstätigkeit als Controller bei einem internationalem Entwickler für Windkraftprojekte. Sehr interessanter Job, 120% Einsatz von mir und ich wurde von meinem Vorgänger eingelernt und gepusht. Innerhalb von 7 Woche von hypermanisch zu Manie und schließlich Zwangseinweisung in örtliche Psychatrie. Meine Freundin wurde in beiden Phasen sehr belastet (vor allem durch mich) und hat nur wenig Unterstützung von meinem Umfeld (Familie, Freunde) erhalten und trotzdem ist sie bei mir geblieben.
Insgesamt 6 Wochen Psychatrie und anschließend zurück nach Süddeutschland und Wiedereinzug bei meinen Eltern.

Okt. 2012: Wiederaufnahme Berufstätigkeit bei einer Bank im Kreditbereich mit komplexen Aufgaben. Konnte die mir gestellten Aufgaben trotz meinen Qualifikationen nie zu 100% erfüllen, Krankheit hatte ich AG verschwiegen, Anhäufung von Problemen bis ich im März 2014 mich unter enormen Druck mich geoutet habe. Ich wurde nicht gekündigt, nur versetzt mit einfacheren Aufgaben und seitdem geht es bergauf.

Mir geht es seitdem gut, rauche und trinke nicht, und ich bin echt positiv gestimmt für meinen weiteren Lebensverlauf. Und ich heirate diese Pfingsten :-). Und wir wollen Nachwuchs.

Wem geht es noch gut trotz Krankheit? Welche Ratschläge habt ihr, wie sich das Leben trotz Krankheit gut leben lässt. Sorry, ist doch mehr geworden.

Meine Mediaktion: 100 mg Amisulprid, 900 mg Valproat

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