Der Begriff des Selbstbewusstseins schwappte auch erst nach der Wende aus dem Westen zu uns in den Osten rüber. Und auch das Gegenteil davon, die sogenannten Minderwertigkeitskomplexe. Zu DDR-Zeiten ging es hingegen auch ohne Selbstbewusstsein und ohne Minderwertigkeitskomplexe. Ich bedauer sehr, daß diesbezüglich der Westen über den Osten siegte. Denn die Ego-Schiene zu fahren macht mitunter sehr sehr einsam. Schade, daß wir nicht mehr arm und hässlich aber dennoch glücklich sein dürfen, ohne schief angeguckt zu werden. Schade, daß bröckelnde Häuserfassaden, verwilderte Gärten, Fabrikruinen, Sandwege etc. nur noch als Schandflecke angesehen werden, die weg müssen. Die Menschen sehen einfach nicht mehr das romantische und geheimnisvolle darin. Morbider Charme ist wohl nicht mehr zeitgemäß. Aber der Westen kennt diese Entwicklung auch noch vom Übergang der Nachkriegszeit in die Zeit des Wirtschaftswunders. Da bin ich mir sicher. Und so begraben wir was wir eigentlich lieben unter einem zwanghaften Goldenen Käfig und schämen uns dafür, daß wir einst so etwas gut fanden. Ein Hoch auf die Arroganz und den Narzissmus *kotz*
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