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Angehörige-Neu hier! (keine Antworten)

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Hallo liebes Forum!

Ich bin neu hier und eher als Angehörige anzusehen, wobei ich auch schon Klinikerfahrung habe (Angststörung + Trauma).
Es geht um eine gute Freundin von mir, welche ich auch in der Klinik kennengelernt habe. Wir sind nach der Klinik eine 4er Konstellation geworden (meine Freundin, mein Freund und ein Freund), treffen uns oft und haben auch sehr viel Spaß zusammen und auch sehr viel Verständnis für die etwaigen Verrücktheiten der anderen :)

Nun zu meiner besagten Freundin, um welche wir uns momentan alle mehr und mehr Sorgen machen:
Sie kam in die Klinik nach einem Suizidversuch und war depressiv und ängstlich. Diese Symptomatik hatte sich nach der Klinik durch Therapie und Trevilor verflüchtigt.
Nun, nach ca. 3 Jahren hat sich unsere Freundin allerdings sehr verändert:

-stets super gut gelaunt , auf einer Skala von 1-10 immer bei einer 9
-ist der Meinung sie kann ALLES (beste Psychologin, beste Mutter, beste Hundebesitzerin...etc.)
-Meinungen von anderen, speziell von uns, prallen regelrecht an ihr ab und werden nicht ernst genommen und belächelt, da sie alles besser kann und weiß
-muss alles und jeden, naja, ich nenne es jetzt mal "missionieren"..also das heißt wenn sie bei einer anderen Person, egal ob Freunde oder Arbeitskollegen, ein Problem vermutet, wird dieser so lange in die Enge diskutiert bis derjenige keine Chance mehr hat seine Grenzen aufrecht zu erhalten, sie zwingt ihre Meinung dann auf sozusagen
-sie spekuliert neuerdings mit einem Hausverkauf und möchte sich ein neues kaufen mit Geld was sie nicht hat, da sie noch mehrere 100tausende € Schulden hat ( im erneuten Falle einer langen Krankheitsphase müsste sie ihr neues Haus dann verkaufen
-prinzipiell sind alle anderen an allem Schuld, sie ist die einzigst erhabene Retterin und es sieht bloß niemand, aber das Universum steht eng im Kontakt mit ihr
-wenn sie sich mal so gut fühlt das sie glaubt sie benötigt kein Trevilor mehr (75mg) und es absetzt ist sie nach 3 Tagen wieder unglaublich depressiv und zittert wieder vor Angst, also wird die Dosis dann wieder gesteigert

Im Großen und Ganzen passt ihre Erhabenheit allerdings nicht zu ihren äußeren Umständen. Ihre Nachbarn mobben sie, ihre Hunde sind nicht gut erzogen (beide schon mehrmals zugebissen), deswegen wird sie ständig beim O-Amt angezeigt, jedoch sind nicht die Hunde oder ihre Erziehung Schuld, sondern das Kind (5j), welches weggerannt ist...ich habe selber einen Hund und muss sagen, dass dieses rücksichtslose Verhalten auf ihre Mitmenschen absolut nicht teilen kann und nicht ok finde, da es eine Gefahr für Mitmenschen darstellt in meinen Augen, allerdings ist sie laut sich selbst die beste Hundetrainerin (wenn auch ohne Ausbildung, braucht man ja auch nicht wenn man so erhaben ist :( ).
Dann wie oben schon erwähnt passt ihre finanzielle Situation absolut nicht zu ihren Ausgaben (Garten für 20.000€ gemacht, nur sie hatte leider keine 20.000€, sie hat nur einen Teil von der Bank im Nachhinein bekommen).

Diese Dinge wären ja noch akzeptabel, wenn da nicht dieses, fast zwanghafte missionieren wäre. Es ist tatsächlich eine massive Grenzüberschreitung, auf der Arbeit hat sie dadurch schon Probleme bekommen, da nicht alle Leute der Auffassung sind das sie gerettet werden müssen, jedoch sieht sie das ganz anders da sie ja eine der besten Psychologinnen ist (auch hier ohne Ausbildung, ich nebenbei erwähnt mache gerade diese Ausbildung und empfinde ihr Verhalten nicht als, naja, psychologisch gesehen besonders clever). Sie hört auch nie bis zum Ende zu, denn sie versteht die Sache ja schon von Anfang an und man muss gar nicht zu Ende reden (Sie versteht es ja sofort und am besten und es gibt nur eine Lösung und zwar ihre, alle anderen sind ja nicht erleuchtet).

Summa summarum würde ich gerne wissen, wie wir als Freunde weiter damit umgehen sollen, da sie ja auch oft genug unsere Grenzen überschreitet und es als Freunde schwierig ist sich das alles gefallen zu lassen, zumal sie damit ja auch nicht aufhört wenn man sie darum bittet, da unsere Meinung ja falsch ist.
Auch wenn ich diese psychologische Ausbildung mache habe ich noch keine praktische Erfahrung und zudem fällt damit bei ihr schwer emotional abzugrenzen, da sie oft auch meine Grenzen überschreitet und mir natürlich auch wichtig ist!

Aber ich glaube solangsam es führt kein Weg daran vorbei ein Gespräch zu suchen auf Augenhöhe, oder wie seht ihr das?

Vielen Dank für eure Meinungen, wenn ihr etwas anders einschätzt als ich sagt bitte bescheid!! :)

Viele liebe Grüße,
Laura

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