Hallo zusammen,
ich bin Angehörige und brauche Hilfe.
Meinem Vater ging es in letzter Zeit eigentlich ganz gut.
Er war energiegeladen und glücklich, kreativ, hatte eine neue Jobposition mit besseren Schichtzeiten und initiierte neue Projekte am gemeinsamen Haus (neuer Anstrich, Carport). Ich bin selber Student und war in letzter Zeit wenig zuhause und hab davon nur wenig mitbekommen. Meine Mutti hat die Veränderung zwar bemerkt, aber sich keine Sorgen deswegen gemacht, weil er eh ein gelassener und freundlicher Typ Mensch ist und sie sich über seine neue Initiative gefreut hat.
Selbst kleine Auseinandersetzungen die ihr etwas komisch vorkommen, hat sie auf sein neues Selbstbewusstsein durch den Job geschoben.
Zu dem Zeitpunkt war uns der Begriff der bipolaren Störung noch nicht einmal bekannt.
In den letzten Wochen ist allerdings alles anders geworden. Auf Arbeit gab es Stress mit den Kollegen, weil diese ihn moppten und Zuhause versuchte er Kredite aufzunehmen, für die gar kein Geld mehr war. Meine Mutti hat das aufhalten können, aber seitdem zog er sich wohl zurück. Schlief auf der Couch und zog sich abends mit den Worten 'Ich will mich entspannen und brauch etwas Ruhe' in ein extra Zimmer zurück.
Vor einer Woche kam es zum Streit als gerade mein Bruder vor Ort war und später erzählte mein Vater meinem Bruder von seinen Plänen. Von Taufe, und einer großen Feier, wo nur die eingeladen sind, die im gutes getan haben. Wovon er das bezahlt war jedoch unklar. Von einer Scheune, bei einem Bekannten, wo er schlafen könnte. Dass er ausziehen will. Aber bloß nichts Mutti erzählen. Mein Bruder erzählte mir das am Montag, aber wir konnten das auch nicht einordnen. Wollen die sich trennen? Aber irgendwas wäre komisch mit Vati. Auf freundliche, weitere Nachfrage über Whatsapp kamen zusammenhanglose Antworten und schließlich ein 'Leck Mich' und Funkstille.
Am Mittwoch trat ich meine neue Arbeit nach Studienabschluss an und bekam mittags Anrufe. Von Verwandten, dass Vater dort angerufen hätte und wirres Zeug geredet hat, was sie nicht verstanden haben.
Da kam auch zum ersten Mal auf, dass er vor 25-30 Jahren als er in der Armee war schon einmal ein Phase hatte, wo er wirr sprach und sich für Jesus hielt und eingewiesen wurde, bis es am Ende besser war und er die Medikamente einstellte. Mein Onkel, ein Mediziner, hörte von den Symptomen und sagte das wär eine akute manische Depression.
Wir informierten meine Mutter, für die das ein vollkommener Schock war. Sie hat davon nichts gemerkt, er hat ja auch nicht mit ihr gesprochen. Als sie daraufhin beim ambulanten Notdienst anrief um Informationen zu erhalten, bekam er das irgendwie mit. Und ist abgehauen, ohne alles. Wir wussten nicht was passiert und ich bin hingefahren. Als ich ankam stellte sich heraus, dass er bei einem Nachbarn war, aber das hat uns der Nachbar auch ganz heimlich mitgeteilt, weil mein Vater unglaublich misstrauisch war und auf keinen Fall in irgendeine Klinik wollte. Wir haben ihn wieder zurück ins Haus bekommen, und am nächsten Tag wollte er zum Arzt, um ein Attest für 'Urlaub' von der Arbeit zu bekommen, damit er sich mit seinen inkompetenten Kollegen nicht abgeben müsste. Er ist ja so ein unglaublicher Schauspieler. Er hätte eine Gabe, mit der er spüren konnte, wer was kann und wer nicht, und er wär eh der einzige Kompetente.
Am nächsten Morgen, gestern, verlangte er die Autoschlüssel und fuhr los. Beim Arzt kam er zwar an, aber bevor er rein ist, ist er verschwunden, aus Misstrauen und Angst vor der Klinik. Seitdem haben wir ihn nicht mehr gesehen. Er hatte Bargeld dabei, aber keine Geldkarten. Die hatten wir vorerst an uns genommen um erstmal mit ihm zu reden. Am Abend erfuhren wir er ist in eine Stadt 200km weiter und kommt nicht wieder und will sich trennen. Er wäre bei wem von damals von den Armeezeiten (Den wir nicht kennen). Heute morgen der Anruf, ihm sei der Rucksack mit allem geklaut worden und er wird sich erstmal nicht melden. Keinerlei Anfrage um Hilfe, einfach, dass er nicht erreichbar sei.
Bei Arbeit hat er sich bis heute nicht abgemeldet und wir wissen nicht weiter. Er ist der Hauptverdiener, meine Mutti ist Teilzeitkraft nachdem sie vor ein paar Jahren den Job verlor. Wir haben Haus, Auto, Kredite. Wir sind schon am hin und her - Haus auflösen, alles verkaufen, wenn er den Job verliert, weil er sich nicht krank meldet. Und was macht er? Wo geht er hin? Kommt er nach Hause? Geht es ihm gut? Wie kommt er ohne Geld dort aus? Seine Herztabletten hat er auch seit 2 Tagen nicht genommen und hier gelassen.
Wir haben inzwischen eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben, aber Zwangseinweisung ist ja nicht möglich, solange er nicht andere oder sich selbst gefährdet.
Wir wissen einfach nicht mehr weiter. Er hat eine unglaubliche Angst vor Klinik/Therapie/Arzt und hat auch ein erhebliches Misstrauen gegenüber allem aufgebaut.
ich bin Angehörige und brauche Hilfe.
Meinem Vater ging es in letzter Zeit eigentlich ganz gut.
Er war energiegeladen und glücklich, kreativ, hatte eine neue Jobposition mit besseren Schichtzeiten und initiierte neue Projekte am gemeinsamen Haus (neuer Anstrich, Carport). Ich bin selber Student und war in letzter Zeit wenig zuhause und hab davon nur wenig mitbekommen. Meine Mutti hat die Veränderung zwar bemerkt, aber sich keine Sorgen deswegen gemacht, weil er eh ein gelassener und freundlicher Typ Mensch ist und sie sich über seine neue Initiative gefreut hat.
Selbst kleine Auseinandersetzungen die ihr etwas komisch vorkommen, hat sie auf sein neues Selbstbewusstsein durch den Job geschoben.
Zu dem Zeitpunkt war uns der Begriff der bipolaren Störung noch nicht einmal bekannt.
In den letzten Wochen ist allerdings alles anders geworden. Auf Arbeit gab es Stress mit den Kollegen, weil diese ihn moppten und Zuhause versuchte er Kredite aufzunehmen, für die gar kein Geld mehr war. Meine Mutti hat das aufhalten können, aber seitdem zog er sich wohl zurück. Schlief auf der Couch und zog sich abends mit den Worten 'Ich will mich entspannen und brauch etwas Ruhe' in ein extra Zimmer zurück.
Vor einer Woche kam es zum Streit als gerade mein Bruder vor Ort war und später erzählte mein Vater meinem Bruder von seinen Plänen. Von Taufe, und einer großen Feier, wo nur die eingeladen sind, die im gutes getan haben. Wovon er das bezahlt war jedoch unklar. Von einer Scheune, bei einem Bekannten, wo er schlafen könnte. Dass er ausziehen will. Aber bloß nichts Mutti erzählen. Mein Bruder erzählte mir das am Montag, aber wir konnten das auch nicht einordnen. Wollen die sich trennen? Aber irgendwas wäre komisch mit Vati. Auf freundliche, weitere Nachfrage über Whatsapp kamen zusammenhanglose Antworten und schließlich ein 'Leck Mich' und Funkstille.
Am Mittwoch trat ich meine neue Arbeit nach Studienabschluss an und bekam mittags Anrufe. Von Verwandten, dass Vater dort angerufen hätte und wirres Zeug geredet hat, was sie nicht verstanden haben.
Da kam auch zum ersten Mal auf, dass er vor 25-30 Jahren als er in der Armee war schon einmal ein Phase hatte, wo er wirr sprach und sich für Jesus hielt und eingewiesen wurde, bis es am Ende besser war und er die Medikamente einstellte. Mein Onkel, ein Mediziner, hörte von den Symptomen und sagte das wär eine akute manische Depression.
Wir informierten meine Mutter, für die das ein vollkommener Schock war. Sie hat davon nichts gemerkt, er hat ja auch nicht mit ihr gesprochen. Als sie daraufhin beim ambulanten Notdienst anrief um Informationen zu erhalten, bekam er das irgendwie mit. Und ist abgehauen, ohne alles. Wir wussten nicht was passiert und ich bin hingefahren. Als ich ankam stellte sich heraus, dass er bei einem Nachbarn war, aber das hat uns der Nachbar auch ganz heimlich mitgeteilt, weil mein Vater unglaublich misstrauisch war und auf keinen Fall in irgendeine Klinik wollte. Wir haben ihn wieder zurück ins Haus bekommen, und am nächsten Tag wollte er zum Arzt, um ein Attest für 'Urlaub' von der Arbeit zu bekommen, damit er sich mit seinen inkompetenten Kollegen nicht abgeben müsste. Er ist ja so ein unglaublicher Schauspieler. Er hätte eine Gabe, mit der er spüren konnte, wer was kann und wer nicht, und er wär eh der einzige Kompetente.
Am nächsten Morgen, gestern, verlangte er die Autoschlüssel und fuhr los. Beim Arzt kam er zwar an, aber bevor er rein ist, ist er verschwunden, aus Misstrauen und Angst vor der Klinik. Seitdem haben wir ihn nicht mehr gesehen. Er hatte Bargeld dabei, aber keine Geldkarten. Die hatten wir vorerst an uns genommen um erstmal mit ihm zu reden. Am Abend erfuhren wir er ist in eine Stadt 200km weiter und kommt nicht wieder und will sich trennen. Er wäre bei wem von damals von den Armeezeiten (Den wir nicht kennen). Heute morgen der Anruf, ihm sei der Rucksack mit allem geklaut worden und er wird sich erstmal nicht melden. Keinerlei Anfrage um Hilfe, einfach, dass er nicht erreichbar sei.
Bei Arbeit hat er sich bis heute nicht abgemeldet und wir wissen nicht weiter. Er ist der Hauptverdiener, meine Mutti ist Teilzeitkraft nachdem sie vor ein paar Jahren den Job verlor. Wir haben Haus, Auto, Kredite. Wir sind schon am hin und her - Haus auflösen, alles verkaufen, wenn er den Job verliert, weil er sich nicht krank meldet. Und was macht er? Wo geht er hin? Kommt er nach Hause? Geht es ihm gut? Wie kommt er ohne Geld dort aus? Seine Herztabletten hat er auch seit 2 Tagen nicht genommen und hier gelassen.
Wir haben inzwischen eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben, aber Zwangseinweisung ist ja nicht möglich, solange er nicht andere oder sich selbst gefährdet.
Wir wissen einfach nicht mehr weiter. Er hat eine unglaubliche Angst vor Klinik/Therapie/Arzt und hat auch ein erhebliches Misstrauen gegenüber allem aufgebaut.