Hallo an alle,
ich bin neu hier. Seit einer Woche lebe ich nun mit der Diagnose bipolare Störung (Typ II?).
Psychische Krankheiten / Probleme werden sowohl in meinem privaten, als auch in meinem beruflichen Umfeld nicht akzeptiert.
Mein Verhalten wurde lange als Charakterschwäche (faul, launisch, zickig, irrational...) abgestempelt.
2010 war ich erstmals wegen einer depressiven Phase in Behandlung. Habe die Medikamente jedoch relativ schnell abgesetzt und bin (wie ich heute weiß) in eine manische Phase geschlittert.
Seit langem bin ich auf der Arbeit überlastet, konnte dies aber nicht zugeben bzw. wurden meine vorsichtigen Anmerkungen abgetan, da ich wohl den Eindruck erwecke, dass ich "hart im nehmen" bin.
Dieses Jahr im März habe ich mir eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 33 Stunden erkämpft. Bis März habe ich als alleinerziehende Mama von einem 4 jährigen Sohn Vollzeit gearbeitet (seit der Elternzeit d.h. seit 2 Jahren).
Die Euphorie über die neue TZ-Stelle hielt nur kurz an... Rückblickend bin ich bereits ab Mai in eine depressive Phase geschlittert. Die Qualität der Arbeit hat nach gelassen, ich habe das Pensum nicht mehr geschafft. Ich saß teilweise stundenlang vor dem Bildschirm und habe die Maus nur dann bewegt, wenn der Bildschirmschoner erschien. Gegenüber Kollegen und Vorgesetzten konnte ich den Schein jedoch wahren.
Bis zu meinem Sommerurlaub... Mir war klar, dass in meiner Abwesenheit die ganzen Fehler und Versäumnisse der letzten Zeit aufschlagen werden. Ich bin auf diese Arbeit finanziell angewiesen! Ich kann es mir nicht leisten den Job zu verlieren.
Ich bin Sonntags vor meinem Urlaub nochmal in das Büro und habe meiner Vorgesetzten einen Brief hinterlassen, in dem ich mich für meine Fehler entschuldige und Gesprächsbedarf für nach meinem Urlaub angemeldet habe.
Das waren die schlimmsten 2 Wochen meines Lebens, die ich mit kurzen Unterbrechungen nur im Bett verbracht habe. Zur Depression kamen unheimliche Schuldgefühle meinem Sohn gegenüber, dem ich die wenige/kostbare Zeit mit Mama versaut habe und Schuldgefühle meinen Kollegen gegenüber, die sich um meine "Hinterlassenschaften" kümmern mussten.
Zu welchen Gedanken das führte kann man sich ja denken.
Ich bin letzten Montag (eigentlich erster Arbeitstag) nachdem ich meinen Sohn bei seinem Vater abgeliefert habe in die PIA und habe um Hilfe gebeten.
Nach mehreren Gesprächen habe ich die Diagnose erhalten, Rezept für Serotorin und Atosil und eine Krankmeldung für 4 Wochen.
Ich war feige und habe meinen Arbeitgeber per Mail über die Krankmeldung informiert.
So viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben... Sorry!!!!
Mein akutes Problem: mein Vater arbeitet im selben Unternehmen. Letzte Woche ist mein Abteilungsleiter auf ihn zugegangen und hat ihn auf mich angesprochen. Sinngemäß, dass er sich nächste Woche bei der Dauerkranken melden werde, die einen Brief geschrieben hat, in dem sie der Arbeit die Schuld an der Krankheit gibt.
Ich war fassungslos! Erstens stimmt die Aussage gar nicht, da ich zum Zeitpunkt als ich den Brief an meine Vorgesetzte schrieb noch gar nicht wusste, dass ich krank bin! Zweitens finde ich es eine absolute Frechheit auf meinen Vater zuzugehen! Er wusste zu dem Zeitpunkt, dass ich krank bin, aber nicht warum. Wir haben keinen engen Kontakt.
So und jetzt sitze ich seit 8 Uhr wie auf Kohlen, warte auf einen Anruf von meinem Abteilungsleiter und trau mich nicht nach Hause, weil ich Angst habe er kommt bei mir vorbei (wohne 3min von meiner Arbeitsstelle entfernt).
Die Gedanken daran, dass es einen einfachen Weg gibt dem ganzen Mist zu entgehen schleichen sich auch wieder ein...
Da ich niemanden zum reden habe, habe ich gehofft ich bekomme etwas Klarheit über meine Gedanken, wenn ich alles niederschreibe. Sorry, dass es so lang wurde!
Grüße
MMM
ich bin neu hier. Seit einer Woche lebe ich nun mit der Diagnose bipolare Störung (Typ II?).
Psychische Krankheiten / Probleme werden sowohl in meinem privaten, als auch in meinem beruflichen Umfeld nicht akzeptiert.
Mein Verhalten wurde lange als Charakterschwäche (faul, launisch, zickig, irrational...) abgestempelt.
2010 war ich erstmals wegen einer depressiven Phase in Behandlung. Habe die Medikamente jedoch relativ schnell abgesetzt und bin (wie ich heute weiß) in eine manische Phase geschlittert.
Seit langem bin ich auf der Arbeit überlastet, konnte dies aber nicht zugeben bzw. wurden meine vorsichtigen Anmerkungen abgetan, da ich wohl den Eindruck erwecke, dass ich "hart im nehmen" bin.
Dieses Jahr im März habe ich mir eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 33 Stunden erkämpft. Bis März habe ich als alleinerziehende Mama von einem 4 jährigen Sohn Vollzeit gearbeitet (seit der Elternzeit d.h. seit 2 Jahren).
Die Euphorie über die neue TZ-Stelle hielt nur kurz an... Rückblickend bin ich bereits ab Mai in eine depressive Phase geschlittert. Die Qualität der Arbeit hat nach gelassen, ich habe das Pensum nicht mehr geschafft. Ich saß teilweise stundenlang vor dem Bildschirm und habe die Maus nur dann bewegt, wenn der Bildschirmschoner erschien. Gegenüber Kollegen und Vorgesetzten konnte ich den Schein jedoch wahren.
Bis zu meinem Sommerurlaub... Mir war klar, dass in meiner Abwesenheit die ganzen Fehler und Versäumnisse der letzten Zeit aufschlagen werden. Ich bin auf diese Arbeit finanziell angewiesen! Ich kann es mir nicht leisten den Job zu verlieren.
Ich bin Sonntags vor meinem Urlaub nochmal in das Büro und habe meiner Vorgesetzten einen Brief hinterlassen, in dem ich mich für meine Fehler entschuldige und Gesprächsbedarf für nach meinem Urlaub angemeldet habe.
Das waren die schlimmsten 2 Wochen meines Lebens, die ich mit kurzen Unterbrechungen nur im Bett verbracht habe. Zur Depression kamen unheimliche Schuldgefühle meinem Sohn gegenüber, dem ich die wenige/kostbare Zeit mit Mama versaut habe und Schuldgefühle meinen Kollegen gegenüber, die sich um meine "Hinterlassenschaften" kümmern mussten.
Zu welchen Gedanken das führte kann man sich ja denken.
Ich bin letzten Montag (eigentlich erster Arbeitstag) nachdem ich meinen Sohn bei seinem Vater abgeliefert habe in die PIA und habe um Hilfe gebeten.
Nach mehreren Gesprächen habe ich die Diagnose erhalten, Rezept für Serotorin und Atosil und eine Krankmeldung für 4 Wochen.
Ich war feige und habe meinen Arbeitgeber per Mail über die Krankmeldung informiert.
So viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben... Sorry!!!!
Mein akutes Problem: mein Vater arbeitet im selben Unternehmen. Letzte Woche ist mein Abteilungsleiter auf ihn zugegangen und hat ihn auf mich angesprochen. Sinngemäß, dass er sich nächste Woche bei der Dauerkranken melden werde, die einen Brief geschrieben hat, in dem sie der Arbeit die Schuld an der Krankheit gibt.
Ich war fassungslos! Erstens stimmt die Aussage gar nicht, da ich zum Zeitpunkt als ich den Brief an meine Vorgesetzte schrieb noch gar nicht wusste, dass ich krank bin! Zweitens finde ich es eine absolute Frechheit auf meinen Vater zuzugehen! Er wusste zu dem Zeitpunkt, dass ich krank bin, aber nicht warum. Wir haben keinen engen Kontakt.
So und jetzt sitze ich seit 8 Uhr wie auf Kohlen, warte auf einen Anruf von meinem Abteilungsleiter und trau mich nicht nach Hause, weil ich Angst habe er kommt bei mir vorbei (wohne 3min von meiner Arbeitsstelle entfernt).
Die Gedanken daran, dass es einen einfachen Weg gibt dem ganzen Mist zu entgehen schleichen sich auch wieder ein...
Da ich niemanden zum reden habe, habe ich gehofft ich bekomme etwas Klarheit über meine Gedanken, wenn ich alles niederschreibe. Sorry, dass es so lang wurde!
Grüße
MMM