Hallo liebes Forum,
nach langem Lesen, habe ich mich dazu entschlossen meine Geschichte mal auszuplauern, um gleich vlt ein bisschen Schlafen zu können.
Ich bin die TOCHTER EINES MANISCH DEPRESSIVEN MANNES. (ich bin 18 Jahre, meine Brüder: 14 & 16 Jahre)
Mein Vater ist wohl krank, seit dem er 14 ist wegen seines schlechten Verhältnisses zu seinem Vater. (Dieser hat sich kaum um in kümmert und stattdessen nur gesoffen...welch eine Ironie ._.)
Nachdem sich meine Eltern vor 11 Jahren haben scheiden lassen, waren wir ein Jahr gar nicht bei meinem Dad, weil er sich uns nicht weniger als 500 m nähern durfte. Kurz nach der Trennung ist er in unser Haus eingebrochen,hat meine Mutter die Treppe hinuntergeworfen und hat ihr gedroht.
Nachdem das Jahr dann rum war, sind wir zwar alle zwei Wochen zu ihm hingefahren...entweder hat mein Vater aber gar nicht aufgemacht, oder er hatte so eine Alkoholfahne, dass meine Mum uns direkt wieder ins Auto gepackt hat.
Seit 2006 ist er mit seiner Freundin zsm. 2006 bis 2011 war der Horror. Immer wenn wir das Wochenende bei meinem Dad waren, war er in der Kneipe. Wenn wir schlafen gegangen sind ist er abgehauen. Meistens ist er dann am nächsten Morgen zwischen 10 und 12 Uhr mit Brötchen in der Hand direkt aus der Kneipe gekommen. Hat so getan, als wäre er erst seit 10 min weggewesen und nur kurz Brötchen holen. Meistens bin ich aber in der Nacht aufgewacht, weil er sich noch vor seinem Verschwinden mit seiner Freundin laut gestritten hat, oder weil er noch mal in unser Zimmer gekommen ist, um sein Handy zu holen oder einfach, weil er die Tür zu laut zufallen lassen hat.
Am nächsten Tag hat sich seine Freundin bei uns ausgeheult und wir uns bei ihr. Wenn er dann wieder zu Hause war hat er den ganzen Samstag gepennt, geschnarcht und nach Alkohol gestunken. Abends ist er dann nachdem wir schlafen gegangen sind wieder auf die Piste. Oft ist er nach uns gucken gekommen, dann hab ich versucht ihn zu überreden, dass er bleibt, doch er ließ sich nicht aufhalten. Nach seinen Kneipenbesuchen ist er auch oft noch mal ins Zimmer gekommen...dann habe ich meistens so getan, als würde ich schlafen, weil ich ihn nicht betrunken erleben wollte und nicht genau wusste, wie ich mit der Situation umgehen soll.
2011 war er dann in einer Psychosomatischen Klinik. Die meiner Meinung nach aber alles nur noch schlimmer gemacht hat: Handysucht kam noch dazu. (während seines Aufenthaltes hat er sich ein Smartphone gekauft, obwohl ihn das bei uns Kindern immer total angepisst hat, wenn er an unseren Handys waren)
Danach ging eigentlich alles so weiter wie bisher (Alkoholsucht, Kaufsucht + Handysucht)
2014 hat mein Dad dann den Entschluss gefasst, was zu ändern. Auch wenn er dadurch viel geld innerhalb eines Monats ausgegeben hat (Auto, Motorrad, Umzug, Urlaub) Sie sind absichtlich aus der Innenstadt wegezogen, damit er die Kneipen nicht mehr direkt vor der Tür hat. 1 Jahr lang ging alles gut (kein Schluck Alkohol, keine einzige Zigarrette) Tabletten hat er aber trotzdem nicht genommen und zu seinem Psychologen ist er auch nicht mehr gegangen, weil er dachte, er sei wieder gesund.
Seit mitte diesen Jahres ist aber wieder alles so wie früher. Zwar sind wir nicht mehr so oft bei ihm und wenn dann schlafen wir nicht bei ihm, weil wir inzwischen schon was älter sind aber trotzdem bekomme ich alles mit, vor allem weil seine Freundin total am Ende ist und mit mir am Telefon über alles spricht. Zudem habe ich vor ein paar Monaten bei ihnen geschlafen...ich dachte mein Papa freut sich, weil ich das so lange nicht mehr getan habe. Als seine Freundin und ich aber vor dem Fernseher eingeschlafen sind, ist er mit seinem Motorrad abgehauen. Er hat die halbe Stunde Fahrt auf sich genommen und ist in die Stamm-Kneipen seiner alten Heimat gefahren.
Nachdem ich dann am nächsten Tag nachhause gefahren bin, weil er Mittags immer noch nicht zu Hause war, hat er mir am nächsten Tag eine SMS geschrieben, ob ich sauer auf ihn sei. Ich schrieb: ja. Er: OK.
Seit dem war ich nicht mehr da. Bis auf ein mal...da war ich in der Nähe. Bin Samstags Abends bei ihm vorbei gefahren. Er war am schlafen. Sich ausschlafen von seinem Nächtlichen Ausgang. Nach 2 Stunden ist er dann mal aufgestanden und wir haben gemeinsam was gegessen. Mit ihm unterhalten geht aber gar nicht, weil er selbst während des Essens, Fernseher gucken, etc. mit seinem Handy spielt.
Später habe ich dann von seiner Freundin erfahren, dass er ne halbe Stunde nachdem ich gefahren bin auch abgehauen ist. Er ist dann den ganzen Sonntag um die Häuser gezogen kam Montags morgens nur um sich zu duschen und umzuziehen für die Arbeit.
So geht das zur Zeit jedes Wochenende und mind 2 mal unter der Woche. Während der Arbeit legt er dann seine Maske auf und spielt den Leuten was vor.
Ganz frisch von gestern Nacht:
Er hat seine Freundin bestohlen und ist mit ein paar Bier und einer halben Flasche Whisky intus mit dem Auto in seine Stamm-Kneipe gefahren. Seine Freundin ist total am Ende, hat sich für die nächsten 2 Tage erst mal ein Hotelzimmer genommen.
Aber langsam muss irgendwas passieren. Das kann nicht so weiter gehen. Mein Papa macht nicht nur sich, sondern auch seine Freundin und uns, seine Kinder kaputt.
Vor ein paar Tagen, habe ich mit ihm telefoniert und habe das erste Mal "richtig" über seine Krankheit gesprochen. Er war total überfordert und hat mich abgewimmelt, sagte nur ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Er habe alles im Griff.
Jaaa, das seh ich !!!
- Alkoholkrank
- Schlafmangel
- Handysucht -> Abwesenheit
- Kaufsucht -> treibt sich und seine Freundin in den finanziellen Ruin (alle Kredite sind geplatzt, auf Konto allein über 12.000 € im Minus
- fährt besoffen Auto/Moped -> brint sich und andere Menschen in Gefahr
- lässt sich (vor allem in der Depri-Phase) ständig krankschreiben -> Jobsicherheit?
- nimmt seine Tabletten nicht und geht nicht zum Psychologen -> Phasen werden immer kürzer und extremer
Also was mir momentan am meisten Sorgen macht:
1. wie ich es hinkriege, dass mein Vater etwas dafür tut gesund zu werden???
2. seine Freundin etwas unternimmt; sie ist total am Ende (sowohl finanziell als auch physisch und psychisch); Sie fühlt sich einfach total verantwortlich für ihn und wird auch nicht länger als diese 2 Tage im Hotel ohne ihn aushalten und das wird ihn dann gar nicht interessieren (er wird einfach nur sagen: "ach, da bist du ja wieder."); ich glaube mein Papa muss mal so richtig auf die Schnauze fallen, um überhaupt iwas bewirken zu können. Aber seine Freundin kriegt es einfach nicht hin, sich von ihm zu lösen noch nicht mal 3 Tage.
Sorry für den langen Text, aber ich musste einfach mal alles loswerden & vlt kann sich ja jemand damit identifizieren und mir ähnliche Lebensumstände schildern. Leider findet man aus der Perspektive der Kinder nicht so viel :/
Gruß
thickheart
nach langem Lesen, habe ich mich dazu entschlossen meine Geschichte mal auszuplauern, um gleich vlt ein bisschen Schlafen zu können.
Ich bin die TOCHTER EINES MANISCH DEPRESSIVEN MANNES. (ich bin 18 Jahre, meine Brüder: 14 & 16 Jahre)
Mein Vater ist wohl krank, seit dem er 14 ist wegen seines schlechten Verhältnisses zu seinem Vater. (Dieser hat sich kaum um in kümmert und stattdessen nur gesoffen...welch eine Ironie ._.)
Nachdem sich meine Eltern vor 11 Jahren haben scheiden lassen, waren wir ein Jahr gar nicht bei meinem Dad, weil er sich uns nicht weniger als 500 m nähern durfte. Kurz nach der Trennung ist er in unser Haus eingebrochen,hat meine Mutter die Treppe hinuntergeworfen und hat ihr gedroht.
Nachdem das Jahr dann rum war, sind wir zwar alle zwei Wochen zu ihm hingefahren...entweder hat mein Vater aber gar nicht aufgemacht, oder er hatte so eine Alkoholfahne, dass meine Mum uns direkt wieder ins Auto gepackt hat.
Seit 2006 ist er mit seiner Freundin zsm. 2006 bis 2011 war der Horror. Immer wenn wir das Wochenende bei meinem Dad waren, war er in der Kneipe. Wenn wir schlafen gegangen sind ist er abgehauen. Meistens ist er dann am nächsten Morgen zwischen 10 und 12 Uhr mit Brötchen in der Hand direkt aus der Kneipe gekommen. Hat so getan, als wäre er erst seit 10 min weggewesen und nur kurz Brötchen holen. Meistens bin ich aber in der Nacht aufgewacht, weil er sich noch vor seinem Verschwinden mit seiner Freundin laut gestritten hat, oder weil er noch mal in unser Zimmer gekommen ist, um sein Handy zu holen oder einfach, weil er die Tür zu laut zufallen lassen hat.
Am nächsten Tag hat sich seine Freundin bei uns ausgeheult und wir uns bei ihr. Wenn er dann wieder zu Hause war hat er den ganzen Samstag gepennt, geschnarcht und nach Alkohol gestunken. Abends ist er dann nachdem wir schlafen gegangen sind wieder auf die Piste. Oft ist er nach uns gucken gekommen, dann hab ich versucht ihn zu überreden, dass er bleibt, doch er ließ sich nicht aufhalten. Nach seinen Kneipenbesuchen ist er auch oft noch mal ins Zimmer gekommen...dann habe ich meistens so getan, als würde ich schlafen, weil ich ihn nicht betrunken erleben wollte und nicht genau wusste, wie ich mit der Situation umgehen soll.
2011 war er dann in einer Psychosomatischen Klinik. Die meiner Meinung nach aber alles nur noch schlimmer gemacht hat: Handysucht kam noch dazu. (während seines Aufenthaltes hat er sich ein Smartphone gekauft, obwohl ihn das bei uns Kindern immer total angepisst hat, wenn er an unseren Handys waren)
Danach ging eigentlich alles so weiter wie bisher (Alkoholsucht, Kaufsucht + Handysucht)
2014 hat mein Dad dann den Entschluss gefasst, was zu ändern. Auch wenn er dadurch viel geld innerhalb eines Monats ausgegeben hat (Auto, Motorrad, Umzug, Urlaub) Sie sind absichtlich aus der Innenstadt wegezogen, damit er die Kneipen nicht mehr direkt vor der Tür hat. 1 Jahr lang ging alles gut (kein Schluck Alkohol, keine einzige Zigarrette) Tabletten hat er aber trotzdem nicht genommen und zu seinem Psychologen ist er auch nicht mehr gegangen, weil er dachte, er sei wieder gesund.
Seit mitte diesen Jahres ist aber wieder alles so wie früher. Zwar sind wir nicht mehr so oft bei ihm und wenn dann schlafen wir nicht bei ihm, weil wir inzwischen schon was älter sind aber trotzdem bekomme ich alles mit, vor allem weil seine Freundin total am Ende ist und mit mir am Telefon über alles spricht. Zudem habe ich vor ein paar Monaten bei ihnen geschlafen...ich dachte mein Papa freut sich, weil ich das so lange nicht mehr getan habe. Als seine Freundin und ich aber vor dem Fernseher eingeschlafen sind, ist er mit seinem Motorrad abgehauen. Er hat die halbe Stunde Fahrt auf sich genommen und ist in die Stamm-Kneipen seiner alten Heimat gefahren.
Nachdem ich dann am nächsten Tag nachhause gefahren bin, weil er Mittags immer noch nicht zu Hause war, hat er mir am nächsten Tag eine SMS geschrieben, ob ich sauer auf ihn sei. Ich schrieb: ja. Er: OK.
Seit dem war ich nicht mehr da. Bis auf ein mal...da war ich in der Nähe. Bin Samstags Abends bei ihm vorbei gefahren. Er war am schlafen. Sich ausschlafen von seinem Nächtlichen Ausgang. Nach 2 Stunden ist er dann mal aufgestanden und wir haben gemeinsam was gegessen. Mit ihm unterhalten geht aber gar nicht, weil er selbst während des Essens, Fernseher gucken, etc. mit seinem Handy spielt.
Später habe ich dann von seiner Freundin erfahren, dass er ne halbe Stunde nachdem ich gefahren bin auch abgehauen ist. Er ist dann den ganzen Sonntag um die Häuser gezogen kam Montags morgens nur um sich zu duschen und umzuziehen für die Arbeit.
So geht das zur Zeit jedes Wochenende und mind 2 mal unter der Woche. Während der Arbeit legt er dann seine Maske auf und spielt den Leuten was vor.
Ganz frisch von gestern Nacht:
Er hat seine Freundin bestohlen und ist mit ein paar Bier und einer halben Flasche Whisky intus mit dem Auto in seine Stamm-Kneipe gefahren. Seine Freundin ist total am Ende, hat sich für die nächsten 2 Tage erst mal ein Hotelzimmer genommen.
Aber langsam muss irgendwas passieren. Das kann nicht so weiter gehen. Mein Papa macht nicht nur sich, sondern auch seine Freundin und uns, seine Kinder kaputt.
Vor ein paar Tagen, habe ich mit ihm telefoniert und habe das erste Mal "richtig" über seine Krankheit gesprochen. Er war total überfordert und hat mich abgewimmelt, sagte nur ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Er habe alles im Griff.
Jaaa, das seh ich !!!
- Alkoholkrank
- Schlafmangel
- Handysucht -> Abwesenheit
- Kaufsucht -> treibt sich und seine Freundin in den finanziellen Ruin (alle Kredite sind geplatzt, auf Konto allein über 12.000 € im Minus
- fährt besoffen Auto/Moped -> brint sich und andere Menschen in Gefahr
- lässt sich (vor allem in der Depri-Phase) ständig krankschreiben -> Jobsicherheit?
- nimmt seine Tabletten nicht und geht nicht zum Psychologen -> Phasen werden immer kürzer und extremer
Also was mir momentan am meisten Sorgen macht:
1. wie ich es hinkriege, dass mein Vater etwas dafür tut gesund zu werden???
2. seine Freundin etwas unternimmt; sie ist total am Ende (sowohl finanziell als auch physisch und psychisch); Sie fühlt sich einfach total verantwortlich für ihn und wird auch nicht länger als diese 2 Tage im Hotel ohne ihn aushalten und das wird ihn dann gar nicht interessieren (er wird einfach nur sagen: "ach, da bist du ja wieder."); ich glaube mein Papa muss mal so richtig auf die Schnauze fallen, um überhaupt iwas bewirken zu können. Aber seine Freundin kriegt es einfach nicht hin, sich von ihm zu lösen noch nicht mal 3 Tage.
Sorry für den langen Text, aber ich musste einfach mal alles loswerden & vlt kann sich ja jemand damit identifizieren und mir ähnliche Lebensumstände schildern. Leider findet man aus der Perspektive der Kinder nicht so viel :/
Gruß
thickheart