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ambivalentes Verhalten-Teufelskreis (5 Antworten)

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Hallo,
Ich schreib einfach mal drauf los, früher hat das funktioniert ,also warum nicht jetzt.

Seit längerem quält mich mein ambivalentes Verhalten.
ich bin verunsichert und weiß nicht was ich fühle, kann mich zu keiner Entscheidung durch ringen ,verharre und bleib sitzen.
Ich hänge in meinen Gedanken oft in der Vergangenheit. Ich fühle mich leer und mein Leben ist wie ein weißes Blatt Papier, oder besser schwarz.
Ich bin über einige Verluste immer noch nicht hinweg, der Verlust meiner Kinder .Nach einer hypomanen Phase, hatten mein Ex Mann und ich gemeinsam zum Kindeswohl entschieden, dass beide bei ihm bleiben, danach hab ich nur von Wochenende zu Wochenende gelebt bis sie wieder bei mir waren, und dazwischen gewartet bis sie wieder bei mir waren. Ich fühlte mich so abgetrennt und unglücklich.
Das ist jetzt lange her. Zu meiner Tochter habe ich Kontakt, sie lebt aber in einer anderen Stadt und ist jetzt 19 Jahre alt. Zu meinem Sohn habe ich keinen Kontakt ich glaub letztes Jahr im Sommer habe ich ihn zuletzt gesehen. Er schützt sich wohl vor mir, oder besser gesagt, er war zu klein bei der Trennung als das er sich daran erinnert,















dass ich bei ihm war bis zur Trennung, recht schnell hat mein Ex Mann wieder geheiratet. Und auch wenn es mir
weh tut, so ist sie in seinen Augen wohl seine Mutter. Dieses traumatische Erlebnis hab ich nicht verarbeitet, immer

wieder quälen mich Schuldgefuehle und das Gefühl versagt zu haben. Das nächste Trauma was ich nicht loswerde ist der Suizid meines Lebenspartners. Am Tag, als er in der Tagesklinik aufgenommen werden sollte, entschied er sich von einer Hochbruecke zu springen, ich wachte auf, und er war weg und kam nie zurück, kein Abschiedsbrief, nichts. Danach bin ich abgestürzt, ich hab meine Reha unterbrochen, weil ich nichts mehr konnte.
Der Todestag war gestern, und jedes Jahr ist es so, als wäre es gestern passiert. Die Frage nach dem Warum ist geblieben und auch die Sehnsucht und Traurigkeit. Etwas in mir ist auch gestorben, und der andere Teil hat überlebt aber nicht mehr heil geworden.
Ich schaffe es nicht die Vergangenheit ruhen zu lassen und irgendwie zurück ins Leben zu finden.
Ich spüre aus mir heraus keine Lebensfreude, Frohsinn, Leichtigkeit, Entspannung. Nach der Berentung habe ich das Gefühl außerhalb der Gesellschaft zu vegetieren, die anfängliche Befreiung endlich nichts mehr mit dem Jobcenter zu tun haben zu müssen, ist gewichen. Ich bin seit fünf Jahren verheiratet, anfangs dachte ich:neuer Name, neues Leben. Ich habe verdrängt, dass ich mich mit meiner Geschichte überall mit hin nehme. Im Rückblick ist mir auch klar, dass ich meinen Mann in einer hypomanen Phase geheiratet habe, viele Krisen haben wir schon hinter uns und durch diese Krisen hat unsere Beziehung auch stark gelitten, nur aufbauen konnten wir nichts, da ich in gewissen Phasen alles in Schutt und Asche lege und alles in Frage stelle. Mein Mann bekommt Sozialhilfe und so hat jeder seine Individualität ein Stück weit verloren, und wir wohnen sehr isoliert in einer Ferienwohnung am Meer. Allerdings nur noch bis Ende April, dann endet der Zeitmietvertrag. Ich denke, der Blick aufs Meer ist das einzige positive ansonsten ist hier nichts, ein Auto haben wir nicht. Gestern habe ich mich zumindest um die ambulante Betreuung gekümmert, indem ich dort angerufen habe. Zur Zeit tobt in mir der Druck, sofort wegzulaufen, letzte Woche stand ich schon vor gepackten Plastiktüten, nur um die dann wieder auszupacken, weil ich keine Ahnung hatte wie ich weiter leben soll. Ich bin in der integrierten Versorgung und hatte letzte Woche zwei Gespräche, die Meinung der Frau war, dass mein Mann und ich vielleicht zusammen passen, uns aber nicht gut tun, und jeder alleine gesünder werden würde. Meine Ärztin meinte, jetzt gar nichts entscheiden, sondern viel spazieren gehen und die Thematik, Wohnung, allein oder gemeinsam, Trennung oder nicht, nicht jetzt entscheiden. Ich soll erstmal wieder Zugang zu meinen eigenen Bedürfnissen und Gefühlen bekommen, und erst dann entscheiden, bis dahin weitestgehend aus dem Weg gehen. Nicht so leicht umsetzbar auf 30 qm Wohnfläche. Mein Mann meinte gestern, er trennt sich jetzt und will nicht länger mit einer bipolaren Frau zusammen leben, er würde mich lange genug kennen und trennt sich lieber, bevor ich wieder verschwunden bin aus der Wohnung und wartet nicht mehr auf mich bis es mir vielleicht wieder besser geht. Heute bin ich allein und wollte für mich Antworten finden, wie ich den Weg zurück in ein Leben finde was sich erfüllt anfühlt, oder zumindest lebendiger. Und ob ich durchhalte, statt wegzulaufen. Schließlich nehme ich mich mit egal wohin ich geh oder in welcher Beziehung ich lebe. Meine Wunden, meine wunde Seele muss ich selbst heilen, kein anderer kann das für mich tun. Garnele

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