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Das Gefühl nicht Ernst genommen zu werden (6 Antworten)

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Hallo die Runde,

ich befinde mich aktuell in einer etwas prekären Situation:

Wie aus meinen anderen Bäumen bereits hervorgeht befinde ich mich derzeit in stationärer Behandlung für Benzoentzug, Medikamentenumstellung und zur Aufarbeitung und Besprechung diverser erlebter Dinge.

Während meiner Therapien wurde deutlich, dass ich wohl künftig nicht mehr in der Nähe meines Vaters wohnen sollte, weil unsere Beziehung derart verkorkst ist und er mit seiner eigenen unbehandelten bipolaren Störung ein stetiger emotionaler Reizfaktor für mich ist. Aussprache übrigens unmöglich, falls mir das Jemand raten möchte.
Problematisch ist nun, dass ich vor kurzem einen Neubau fertiggestellt habe, der von meinem Elternhaus nur durch eine Pferdekoppel getrennt ist.
Wegen meiner manischen doch sehr ausschweifenden Phasen bin ich seit Jahren medizinisch und finanziell durch einen gesetzlichen Vormund begleitet (welcher allerdings nur im Notfall eingreift, ich regle meine Dinge vorwiegend Selbst)

Nun ist es so, dass ich mir konkret überlege nach Australien auszuwandern, wenn ich meinen stationären Aufenthalt abgeschlossen habe. Durch meine Ausbildung im medizinischen Bereich wäre ich dort eine willkommene Arbeitskraft. Durch meine Erkrankung allerdings auch eine Belastung des Gesundheitssystems (was beim Visum wichtig ist).

Da ich in einer Manie schon einmal nach Australien geflohen bin nimmt man mich diesbezüglich derzeit allerdings nicht Ernst. Mein Plan wird so gedeutet, dass ich in einer Mischphase bin und ich wieder Pläne schmiede. Eine Phase die vorbei geht, sobald die Umstellung abgeschlossen ist.

Natürlich bin ich derzeit sehr am Schwanken. Ich bin manchmal sehr klar und an anderen Tagen derart depressiv dass ich mir nicht einmal mehr Socken anziehen möchte. Dass er Entzug und die Umstellung etwas mit mir macht dürfte klar sein.

Aber es fühlt sich nicht an wie ein wirrer Plan. Es fühlt sich richtig an. Ein neuer Ort, an dem man nicht von Anfang an weiß, wie ich mich in den letzten Jahren verhalten habe. Ein Ort den ich allerdings schon kenne und dennoch nicht derart idealisiert sehe, dass mir nicht klar wäre, dass meine Erkrankung auch dort Thema sein würde.
Das neue Haus zu verkaufen sei eine Schnapsidee und ich würde es bereuen, weswegen mein Vormund mir die Zustimmung derzeit nicht erteilen würde.

Ich frage mich aber, ob er das auf Dauer kann, nur weil ich mich "um entschieden" habe. Oder ist mein Plan doch auf eine Mischphase zurückzuführen? Ist es wieder eine Flucht vor mir Selbst obwohl ich weiß, dass ich mich ja doch wieder einhole?
Aktuell fühle ich mich so machtlos. Alles was ich sage oder mir für die Zukunft vorstelle wird darauf überprüft, ob das nicht doch nur die Erkrankung ist. Ich frage mich wer diese Erfahrungen kennt? Und ich frage mich auch ein wenig, ob ich je wieder als Person und weniger als "erkrankt Handelnder" wahrgenommen werde....

Vielleicht mag Jemand was dazu sagen.

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