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Angst vorm Arbeitsamt und dann positive Erfahrungen (3 Antworten)

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Hallo!
Im Gegensatz zu dem, was Zyklothym kürzlich gepostet hat, habe ich gerade eine sehr positive Erfahrung beim Arbeitsamt gemacht, die ich mit euch teilen möchte, denn vielleicht kennen ja auch andere die Angst vor solchen Terminen und bei mir war sie unbegründet!

Kurz zu meiner Geschichte seit Oktober:

Arbeitssuchend gemeldet nach fast 1,5-jähriger Krankheit (2 heftige depressive Phasen inklusive Klinikaufenthalten, eine heftige Hypomanie, wieder Abgleiten in die Depression und dann dank Medikation immer stabiler).
Mein Plan: Langsam in den Beruf einsteigen, langsam steigern. Ich fühlte mich zu der Zeit ziemlich gut.

November / Dezember: Angefangen, zu arbeiten (2 Tage 3 Stunden Deutschunterricht für Ausländer), was mir auch Spaß gemacht hat, aber: sofort krasses Gedankenrasen, Schlafprobleme. Nach 3 Wochen Krankschreibung und Kündigung). Für mich war das ein bitterer Rückschlag!

Dann: Ratlos.

Arbeitsamt-Termin im Februar: Löst große Ängste aus. Arzt schreibt mich krank.

Arbeitsamt-Termin im März: Löst wieder große Ängste aus. Kann nicht arbeiten --> Werden die mir die Leistungen streichen? Was soll ich denen erzählen? Wie soll es mit mir weitergehen? Zwei Wochen bibbern bis zum Termin.

Und dann: Der Termin. Eine unglaublich nette Sachbearbeiterin. Sehr empathisch, klar, verständnisvoll, extrem positiv. Werde nun übermittelt an die zuständige Abteilung für Integration.

Der Knaller aber: Zum Schluss sagt die mir: "Tja, Sie haben hier auch eine mit psychischen EInschränkungen vor sich! Mich hat es mit 50 so richtig getroffen, obwohl die Störungen eigentlich schon seit der Kindheit bestanden. Da war ich auch in der Klinik und dachte, alles wäre vorbei. Und hier steh ich jetzt! Also keine Sorge, das wird schon!"
Und als ich im Oktober beim Erstgespräch bei einem anderne Mitarbeiter war, fragte der mich nach dem eigentlichen Gespräch, ob ich ihm vielleicht sagen könne, in welcher Klinik ich war und ob die zu empfehlen sei. Die Tochter von Freunden habe massive Probleme und da wäre auch gerade die Überlegung, ob sie nicht besser in eine Klinik gehen solle.

Was ich damit sagen will: Ich war erstaunt, wie viel Verständnis und eigene Erfahrungen es da gab! Vielleicht ist das ein Zeichen für Entstigmatisierung?

Also, ich glaube inzwischen, beim Arbeitsamt ist es am besten, die Karten wirklich offen auf den Tisch zu legen.

Schade, dass es auch die anderen Erfahrungen gibt, wie bei zyklothym.

Grüße, Kalinka

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