Moin liebe Foris,
ich bräuchte eine Insel, einen Rückzugsort, einen Schutzraum, an dem "die Welt" mich nicht erreicht.
Hintergrund ist:
Seit nahezu einem Jahr reiht sich bei mir ein Verlust an den nächsten.
Mir bleibt kaum Zeit, eine Situation zu verarbeiten ... und schon stehe ich vor einem neuen Problem.
Als ich heute morgen von einer Bekannten gefragt wurde, wie es mir geht, mußte ich antworten,
dass ich es nicht weiß.
... und so ist es auch ... derzeit weiß ich gar nichts mehr.
Ich habe sehr schlecht geschlafen, d.h. ich konnte nicht schlafen, habe gegen 1 Uhr mein Notfallmedikament
eingenommen und bin nach einem gefühlsmäßig gruseligen Traum gegen halb 10 Uhr aufgewacht.
Der Inhalt des Traums liegt bis jetzt auf mir.
Es ging in dem Traum um ein kleines Haus, dass ich bewohnen sollte. Mein Gefühl sagte dazu ganz klar "nein!"
Von allen Seiten wurden mir die Vorteile dieses Hauses (Lage am Strand) beschrieben. Ich fühlte mich dazu gedrängt,
in das Haus einzuziehen. Aber: ich blieb standhaft, entschied mich für mich, folgte meiner Intuition und sagte "nein!".
Das gruselige, auch jetzt noch auf mir lastende Gefühl, war/ist die Reaktionen der anderen auf mein "nein".
Ich halte das zwar aus, weil ich mir ganz sicher bin, dass ich mich für mich - zu meinem Besten - entschieden habe.
... doch was gefühlsmäßig nun auf mich einstürzt, fühlt sich einfach nur schrecklich an.
Ich kann nur vermuten, dass dieser Traum eine Reaktion darauf ist, dass mein Arzt, der mich seit 12 Jahren begleitet
- und den ich als Anker für den Fall der Fälle empfinde - nicht nur seine Praxis verlegt hat, sondern auch seinen Arbeitsschwerpunkt anders gewichtet. Genau genommen müßte ich mir einen anderen Arzt suchen.
Da ich das nicht will, habe ich darum gekämpft, bleiben zu können. Aus meiner Sicht hatte ich gute Argumente und
mein Doc meinte am Ende eines langen Gesprächs, ich könne die Zeit bis zu seiner Rente bleiben.
Damit schien für mich gefühlt alles in Ordnung.
Bis vorgestern ...
Mein Termin war irrtümlich doppelt vergeben worden.
Kurzerhand habe ich mich entschlossen, wieder nach Hause zu fahren.
... und nun fühlt sich für mich heute gar nichts mehr richtig an!
Als ich eben um den schönen See meiner Heimatstadt radelte, ging mir durch den Kopf, dass ich es mir ertrotzt
habe, als Patientin in der Praxis bleiben zu können ... und dass das nun die Folge davon ist.
Mein gesunder Menschenverstand weiß, dass solch' ein Irrtum passieren kann.
Mein ungesunder Menschenverstand meint: "Das haste jetzt davon!"
Mein kindliches Gefühl reagiert trotzig: dann probiere ich es ab jetzt eben ohne Arzt (Blödmann!)
Das das Letztere nicht die Lösung meines Problems ist, weiß ich selber.
Das ist aber auch das schon das einzige, was ich derzeit genau weiß.
Danke für's Lesen!
ich bräuchte eine Insel, einen Rückzugsort, einen Schutzraum, an dem "die Welt" mich nicht erreicht.
Hintergrund ist:
Seit nahezu einem Jahr reiht sich bei mir ein Verlust an den nächsten.
Mir bleibt kaum Zeit, eine Situation zu verarbeiten ... und schon stehe ich vor einem neuen Problem.
Als ich heute morgen von einer Bekannten gefragt wurde, wie es mir geht, mußte ich antworten,
dass ich es nicht weiß.
... und so ist es auch ... derzeit weiß ich gar nichts mehr.
Ich habe sehr schlecht geschlafen, d.h. ich konnte nicht schlafen, habe gegen 1 Uhr mein Notfallmedikament
eingenommen und bin nach einem gefühlsmäßig gruseligen Traum gegen halb 10 Uhr aufgewacht.
Der Inhalt des Traums liegt bis jetzt auf mir.
Es ging in dem Traum um ein kleines Haus, dass ich bewohnen sollte. Mein Gefühl sagte dazu ganz klar "nein!"
Von allen Seiten wurden mir die Vorteile dieses Hauses (Lage am Strand) beschrieben. Ich fühlte mich dazu gedrängt,
in das Haus einzuziehen. Aber: ich blieb standhaft, entschied mich für mich, folgte meiner Intuition und sagte "nein!".
Das gruselige, auch jetzt noch auf mir lastende Gefühl, war/ist die Reaktionen der anderen auf mein "nein".
Ich halte das zwar aus, weil ich mir ganz sicher bin, dass ich mich für mich - zu meinem Besten - entschieden habe.
... doch was gefühlsmäßig nun auf mich einstürzt, fühlt sich einfach nur schrecklich an.
Ich kann nur vermuten, dass dieser Traum eine Reaktion darauf ist, dass mein Arzt, der mich seit 12 Jahren begleitet
- und den ich als Anker für den Fall der Fälle empfinde - nicht nur seine Praxis verlegt hat, sondern auch seinen Arbeitsschwerpunkt anders gewichtet. Genau genommen müßte ich mir einen anderen Arzt suchen.
Da ich das nicht will, habe ich darum gekämpft, bleiben zu können. Aus meiner Sicht hatte ich gute Argumente und
mein Doc meinte am Ende eines langen Gesprächs, ich könne die Zeit bis zu seiner Rente bleiben.
Damit schien für mich gefühlt alles in Ordnung.
Bis vorgestern ...
Mein Termin war irrtümlich doppelt vergeben worden.
Kurzerhand habe ich mich entschlossen, wieder nach Hause zu fahren.
... und nun fühlt sich für mich heute gar nichts mehr richtig an!
Als ich eben um den schönen See meiner Heimatstadt radelte, ging mir durch den Kopf, dass ich es mir ertrotzt
habe, als Patientin in der Praxis bleiben zu können ... und dass das nun die Folge davon ist.
Mein gesunder Menschenverstand weiß, dass solch' ein Irrtum passieren kann.
Mein ungesunder Menschenverstand meint: "Das haste jetzt davon!"
Mein kindliches Gefühl reagiert trotzig: dann probiere ich es ab jetzt eben ohne Arzt (Blödmann!)
Das das Letztere nicht die Lösung meines Problems ist, weiß ich selber.
Das ist aber auch das schon das einzige, was ich derzeit genau weiß.
Danke für's Lesen!