Quantcast
Channel: bipolar-forum.de
Viewing all articles
Browse latest Browse all 9721

Depression macht unerotisch (3 Antworten)

$
0
0
Hallo,

ich habe sehr lange nichts mehr im Forum geschrieben. Ich bin 47 Jahre alt, seit 27 Jahren bipolar mit den unterschiedlichsten Phasen. Ich hatte lange ein 4-Wochen-rapid-Cycling. Das ist weg, seit ich Abilify nehme, dafür war ich die ganzen Jahre 2014 und 2015 eher im depressiven Bereich. Was im Nachhinein aushaltbar war, denn dieses Jahr kam eine schwere Depression, so dass ich nicht mehr arbeiten konnte und zum ersten Mal wegen Depression in die Klinik gegangen bin. Jetzt geht es wieder, ich würde mir zwar wünschen, mal wieder unbeschwert und fröhlich zu sein und meine alten Interessen wieder zu finden. Oder neue. Aber ich kann arbeiten und der Alltag läuft einigermaßen.

Jetzt zu meinem Problem:
Seit drei Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen.
Letzten Sommer habe ich gemerkt, dass er sich körperlich von mir zurückzieht. Auf meine Nachfrage, ob er mich unerotisch fände, sagte er, dass da was dran sei und dass ich mich in der Depression gehen lassen würde.
Recht viel mehr weiß ich bis heute nicht. Wir haben noch zweimal über das Thema gesprochen. Er sagt, die Erotik würde ihm nicht fehlen. Ich weiß nicht, ob es an meiner Figur liegt oder daran, dass ich mich in der Depression zu wenig pflege. Es ist ein verdammt heikles Thema!
Ich merke aber, dass sich die Beziehung ohne Zärtlichkeit und Sex zum Negativen verändert und ich merke auch, wie ich innerlich immer kleiner werde und bei jeder attraktiven Frau, die ich sehe, überlege, ob sie ihm wohl gefallen würde. Und seit neuestem merke ich auch, dass ich meinen Freund nicht mehr so mag wie früher und mich Kleinigkeiten an ihm aufregen.
Langsam bin ich echt verzweifelt. Er kann sich ja nicht vornehmen, mich anziehend zu finden, entweder es ist so oder nicht. Aber nur Kumpel mag ich nicht sein und ich bin verletzt. Noch so eine Aussage von ihm: "Ich finde dich anziehend, wenn du fröhlich bist und strahlst." Okay, aber wann ist das schon in den letzten Jahren? Und "Ich steh zu dir" - das klingt mir zu sehr nach "trotzdem". In der letzten Zeit denke ich viel an Trennung.
Wahrscheinlich bin ich einfach zu verklemmt, dass es möglich wäre, dieses Thema vernünftig zu besprechen.
Weiß jemand einen Rat?

Viewing all articles
Browse latest Browse all 9721