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Einsicht: Ich brauche eine Medikamentenumstellung (keine Antworten)

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Hallo,

für meine Heilpraktikerin habe ich jetzt eine Woche ein Stimmungstagebuch geführt, also mit Text, nicht sowas zum ankreuzen.
Normalerweise lebe ich mein Leben so, dass ich nicht drüber nachgrübeln will was gestern war, ich will jeden Tag neu beginnen mit so gut es geht positiver Denkweise, so nach dem Motto "was gestern wieder alles großer Mist war, interessiert mich heute nicht mehr".
Jetzt lese ich mir meine Woche gerade nochmal durch und bin entsetzt. 
Kurze Zusammenfassung:

Montag 
Hypomanisch. Das volle Programm.
Abends: Panikattacken...ich nehme eine Tavor um längerfristige Hypo zu vermeiden und wg. der Panik.

Dienstag
Bin müde von der Tavor Dosis von gestern und geknickt. Bin total k.o. beim Gassi gehen mit meinem Hund.
Ab 14.00 Uhr gerate ich in einen Mischzustand, der den ganzen Tag anhält. Das macht mich verrückt aaaahhhh

Mittwoch
Fühle mich normal, hurra
Abends (passiert immer erst im Bett) habe ich leichte Panikanflüge, kann aber schnell einschlafen.
Nachts wache ich mal wieder mit total verstopfter Nase auf (vom Seroquel) und bin total belämmert, dauert ewig bis ich checke, dass ich dringend trinken muss. Ich benutze mein Nasenspray und das tue ich mind. 4-5x die Woche. Ich weiß, dass das nicht gut ist. :(

Donnerstag
Dünnes Nervenkostüm und weinerlich
Abends extreme Unruhe.
Im Bett dann wieder Panikattacken
Ich nehme wieder eine Tavor :(
Dieses Mal nehme ich mein Nasenspray prophylaktisch, zu groß ist die Angst nachts wieder total belämmert  und ausgedürstet aufzuwachen. Ach so, hab ja noch gar nicht erwähnt...die Atmung durch den Mund löst diesen extremen Durst aus. Oft habe ich dann Albträume, dass ich ganz viel trinke, der Durst aber nicht weg geht und irgendwann wache ich auf, total hinüber. Nicht schön.

Freitag
Müde vom Tavor. Bin leicht depressiv oder einfach nur traurig.
Mittags Mischzustand.
Abends im Bett Panikattacken, schlafe irgendwann ein.

Samstag
Bin den ganzen Tag normal, das Paradies. 
Abends im Bett lese ich dann ewig bis zum umfallen weil ich Angst vor weiteren Panikattacken habe. Passiert IMMER erst wenn ich das Licht ausmache und mich hin lege. 
Ich bin dann irgendwann so k.o, dass ich gut einschlafen kann.

Sonntag
Weinerlich und angespannt. 
Im Laufe des Tages werde ich immer depressiver. Extrem schnelle Spirale nach unten mit den üblichen dunklen Gedanken. Die Art, die ich nicht gern ausspreche. Es wird körperlich, mir ist als müsste ich jeden Moment brechen und ich kriege schlimme Kopfschmerzen.
Bin fertig mit mir und der Welt und gehe auf mein bewährtes Hausrezept zurück: ESSEN. Ich hole mir ein Eis, stopfe danach noch kräftig Schoki in mich rein.  Es hilft tatsächlich. :( Ist bei mir halt so...so mache ich das seit 28 Jahren. Kurzfristig hilft es.
Vorhin bin ich nochmal Gassi gegangen. Jetzt geht es mir etwas besser (sonst könnte ich das alles ja nicht schreiben) aber das heute Nachmittag hat mich wieder sehr erschreckt. Ich musste Auto fahren, musste die Katze meines Bruders füttern gehen. Autofahrt: 30 Minuten einfach. Mir wurde bewusst: Auto fahren in der Depression, nicht gut. Ich musste innerlich auf Autopilot schalten...das hab ich manchmal drauf...denn mein eigentliches Ich wäre gern einfach mitten auf der Autobahn bei 150km/h raus gefahren...Unfall bauen....Peace forever...was weiß ich. Aber ich kann das manchmal ganz gut, Autopilot an...bloß nicht nachdenken, einfach funktionieren. Hat geklappt bis ich wieder daheim war aber dann hatte ich echt krasse Kopfschmerzen.

Nun...das war meine Woche.

Ich würde sagen, eine Medi Umstellung ist leider unumgänglich. Die aktuelle Medikation scheint ja gar nix zu bringen. Mir schwebt Lithium vor oder Valproat. Termin beim Psychiater habe ich am 18. Juli.
Momentane Medikation:
250mg Lamotrigin
450mg Seroquel
25mg Doxepin

Ich vermute, dass das Doxepin diesen erneuten Rapic Cycling Verlauf augelöst hat, denn das ist es meiner Meinung nach ziemlich eindeutig. Nehme das Doxepin jetzt seit 11 Monaten, davor hatte ich längere Zeit kein AD genommen.

Danke fürs zuhören. 

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