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Wie kann ich meiner Frau helfen, wie kann ich selbst damit leben? (6 Antworten)

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Hallo,
erst mal zu mir:
Ich bin 39, m, seit 12 Jahren verheiratet (14 Jahre Beziehung), wir haben einen 6-jährigen Sohn, der im September eingeschult wird.
Da ich mitlerweile völlig am Ende bin, versuche ich hier einige Antworten und etwas Hilfe zu bekommen.
Nun die Geschichte:
Seit Anfang diesen Jahres hat meine Frau (33) erkannt, dass sie psychisch krank ist. Folgendes wurde darauf hin diagnostiziert (sie hat sich schnell ärztliche hilfe geholt):
1. Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtige schwere Episode ohne psychische Symptome
2. Posttraumatische Belastungsstörung
Des weiteren leidet sie nach einer Stalker-Belästigung auch noch unter schlimmen Angstzuständen und Verfolgungswahn.
Sie hat mir letztendlich erzählt, dass sie eine Stationäre Therapie machen möchte. Ich war erst gar nicht davon begeistert, weil wir ein kleines Unternehmen mit 4 Mitarbeitern haben, wo sie vollzeit beschäftigt ist und ich mir nicht vorstellen konnte, dieses ohne Ihre Hilfe weiter zu führen, da ich onehin schon sehr überlastet war mit bis zu 18 Arbeitsstunden täglich.
Ok, wir haben uns geeinigt, dass sie diese Therapie macht, wenn die Möglichkeit besteht, unseren Sohn von meiner Mutter betreuen zu lassen. Das war dann im April so weit. Diese stationäre Behandlung dauert 9 Wochen, danach ist sie direkt zu einer Tagesklinik gewechselt, die voraussichtlich am 14.August abgeschlossen sein soll.
In dieser ganzen Zeit musste ich mich erst mal an diese ganze Situation gewöhnen, habe versucht Sie und die Krankheit zu verstehen. Immer etwas mehr. Seit sie diese Tabletten bekommen hat, entfernte sie sich von mal zu mal von mir, es ist unerträglich. Dann, vor zwei Wochen ist sie auch noch ausgezogen, mit der Begründung, sie weiß nicht mehr, ob sie mich noch liebt und braucht erst mal Abstand. Das war der größte Hammer für mich. Die Firma geht zur Zeit auch immer weiter in den Keller, weil ich überhaupt nicht mehr in der Lage bin mich zu konzentrieren. Unser Sohn macht zur Zeit "Urlaub" bei meinen Eltern.
Hin und wieder sehen wir uns, mal sagt sie mir, dass sie mich vermisst und liebt, mal weiß sie es nicht, letztens war ich sogar mit Schuld an ihren Depressionen. Dann wollte sie sich trennen, kurz danach hat sie es wieder bereut. Da ich mich mit dieser Krankheit fast 10 Std am Tag beschäftige um zu verstehen, wie ich ihr helfen kann (die anderen 10 Std versuche ich zu arbeiten und die restlichen 4 Std zu schlafen), weiß ich das das typische Symptome sind, wie sie mit mir umgeht, trotzdem tut es weh. Aufeinmal hat sie neue "Freunde", takelt sich auf und trifft sich ständig mit anderen, ist einfach völlig ausgewechselt, seit sie diese Tabletten nimmt.
Am 14. August, mit ihrem letztem Therapietag, möchte sie wieder bei uns ein ziehen. Wir wollen versuchen damit zu leben, bevor unser Sohn wieder zurück kommt. Müssen auch noch lernen, wie wir mit ihm umgehen, aber das später. Momentan kriegt er von dieser ganzen sch... nichts mit.
Sie hat mir zu gestimmt, dass wir eine Paartherapie direkt im Anschluß machen werden, während sie eine 2-mal pro Woche Überbrückungstherapie bekommt, bis ein neuer Platz für eine andere Therapie frei ist.
Was machen diese Tabletten mit ihr, dass ich ihr so oft gleichgültig bin?
Was könnte ich tun, dass ich nicht bald selbst diese Tabletten brauche um unsere Ehe, Firma, Zukunft und alles was wir uns aufgebaut haben zu retten?
Wird es ihr überhaupt möglich sein, sich um unseren Sohn und den Haushalt jemals wieder zu kümmern?
ich muss dazu sagen, dass Ich jetzt einen Teil der Firma geschlossen habe, mein Büro zu Hause im Gästezimmer eingerichtet habe, meine Frau (mit ihr abgesprochen) nicht mehr in diesem stressigem Beruf arbeiten zu lasse, sie möchte lieber was machen, wo sie unter Leute kommt (Kellnern oder so was) für 1-2 mal pro Woche. Eventuell benötigen wir eine Haushaltshilfe, ich weiß es nicht.
Ständig sitze ich hier und falle immer tiefer, irgendwer muss uns doch helfen können aus diesem Loch wieder raus zu kommen, Ich habe ihr damals geschworen, in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod uns scheidet... Ich will das auch, immer zu ihr stehen, aber ich habe Angst, dass ich bald selber nicht mehr kann. Was kann ich tun?
Eine Trennung kommt für mich nicht in Frage!!!
Wenn sie sich trennt, ok, dann muss ich erst mal damit leben, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

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