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Steven Soderbergh-Filme: Side Effects und Behind The Candelabra (keine Antworten)

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Für Kinofans,

gestern ist der letzte Spielfilm von Steven Soderbergh: Side Effects
(<Tödliche> Nebenwirkungen) in den Kinos angelaufen.

Der Film wurde im Februar im Wettbewerb der Berlinale gezeigt.

Vordergründig geht es um einen Mord nach Einnahme eines fiktiven
Antidepressivums namens Ablixa, für das im Film ein Werbevideo zu
sehen ist (wie auch auf einer fiktiven Werbe-Video-Seite namens Try Ablixa
mit kurzen Fragen und Angabe der E-Mail-Adresse für weitere Informationen)

Nach dem Freispruch der Patientin Emily Taylor von der Mordanklage wegen schlaf-
wandelnder Tatausführung unter dem Medikament Ablixa kommt der Psychiater
Dr. Jonathan Burns in große berufliche Schwierigkeiten, denn er verliert seine ärztliche
Tätigkeit und auch den lukrativen Auftrag einer Pharmafirma zu Medikamententests.

Habe mir den Film in der Lichtburg angesehen und fühlte mich durch den spannend
gemachten Thriller mit mehrfachen, überraschenden Wendungen massiv getäuscht.
Der Schluss a la Hitchcock ist überraschend und wie ein modernes Märchen:

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch … (besser)
und der Gerechtigkeit ist trotz des Grundsatzes „Ne bis in idem“ (Der Sachverhalt darf
grundsätzlich nicht mehr zum Gegenstand einer neuen richterlichen Entscheidung gegen
den Betroffenen gemacht werden) durch Unterbringung und medikamentöse Behandlung
Genüge getan.

Das Drehbuch von Scott Z. Burns wirkt manchmal arg konstruiert, ich vermag nicht
zu beurteilen, ob neben dem zeitweiligen Verlust der ärztlichen Tätigkeit die weitere
ärztliche Aufsicht über eine forensisch Untergebrachte im Rahmen eines gerichtlichen
Beschlusses möglich ist. Interessant sind jedenfalls die Themen der Grenzen therapeutischer
Tätigkeit und deren Überschreitung. Die Filmmusik ist eingängig und verstärkt die Darstellung
depressiv gespielter Episoden.

Der Schwanengesang Steven Soderberghs, der mit Vollendung des 50. Lebensjahres keine
Filme mehr als Regisseur drehen will, u. a. mit Musik von Chopin, wird im Mai 2013 im Bezahl-
sender HBO gezeigt, weil die Story des Film „Behind The Candelabra“ für das kommerzielle
Hollywood nach Aussagen des Regisseurs zu schwul ist. Zuvor wird der Film mit Michael Douglas
und Matt Damon beim Filmfestival in Cannes gezeigt

Es handelt sich dabei um die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Scott Thorson:
"Behind The Candelabra – My Life with Liberace", der als Lebensgefährte des Pianisten
und Las Vegas Entertainers Liberace zum Ende der sechsjährigen Beziehung 113 Mio. US $
einklagte. Liberace bestritt zeitlebens homosexuell zu sein, zahlte aber vergleichsweise
eine fünfstellige Summe. Ein Film über Sex, Drugs and Plastic Surgery (Plastische Chirurgie).
Liberace starb im Alter von 67 Jahren an den Folgen von AIDS, sein fast 40 Jahre jüngeres
Mädchen für alles hingegen blieb HIV-negativ.

Hoffentlich kommt dieser Film in deutsche Kinos oder ins frei empfangbare Fernsehen.

Gruß

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