Guten Abend,
ich leide seit etlichen Jahren an unerklärlichen Symptomen, die kein Arzt bisher erklären oder einer bestimmten Krankheit zuordnen konnte.
Vor etwa 10 Jahren hatte ich von heute auf morgen plötzlich starke Augenschmerzen, die dann jahrelang angehalten haben. Es war ein Druck von außen auf die Augen und ich musste den ganzen Tag an diesen Schmerz und meine Augen denken. Diese unerträgliche Augenschmerzen haben etwa fünf Jahre angedauert. In dieser Zeit habe ich zum ersten Mal Psychopharmaka (Antidepressivum und Neuroleptikum) bekommen und die Schmerzen wurden deutlich weniger, wobei ich aber bis heute nicht weiß, ob die Schmerzen wirklich durch die Medikamente besser wurden oder durch etwas anderes. Nachdem das "Problem" mit meinen Augen weg war, kamen andere Symptome dazu.
Plötzlich kam mir alles wie im Traum vor - so als würde ich mich in einem Dämmerzustand befinden. Ich bildete mir ein Dinge zu sehen und zu hören, die gar nicht da waren und dass sich die Dinge von selber bewegen würden.
Nach diesen Einbildungen kam ein weiteres Symptom hinzu: körperliche Missempfindungen. Ich hatte keinen klaren Bezug mehr zu meinem Körper. Ich dachte beispielsweise, dass meine Beine irgendwie durcheinander waren und machte mir Gedanken über Dinge, die eigentlich ganz automatisch ablaufen, wie zum Beispiel "Fahrradfahren", "Laufen", etc. was mich noch mehr durcheinander brachte.
Das Hauptproblem waren aber nach einiger Zeit (und sind auch heute noch) meine Gedanken. In meinen schlechten Phasen komme ich gedanklich nicht zur Ruhe. Die Gedanken nehmen Besitz von mir, auch im Schlaf kann ich nicht abschalten. Ich merke den ganzen Tag wie ich denke (der Gedankenprozess an und für sich ist belastend, aber auch Gedanken wie "das wird nie mehr besser", "niemand kann mir helfen", "niemand weiß was ich habe"...). Dabei kann mich nichts ablenken und es macht mich einfach nur wahnsinnig. Die Gedanken bzw. der Gedankenprozess sind / ist aber nicht den ganzen Tag gleich stark / schlimm. Gegen Abend wird es ein wenig besser. So als würde es eine circadiane Rhythmik geben.
Die Ärzte (ich war bisher überwiegend bei Psychiatern, da ich kaum körperliche, jedoch viele psychische Symptome habe) waren mit meinen Symptomen immer überfragt und haben verschiedene Diagnosen gestellt (und entsprechend behandelt), die aber alle nicht zu einer dauerhaften Besserung geführt haben: Zwangsstörung, Angststörung, ADHS, affektive Störung, Zwangsgedanken, Grübelzwang, Schizophrenie. Medikamente wie Abilify, Risperdal und Cipralex halfen nur kurzzeitig, wenn überhaupt. Das einzige, was mich wirklich beruhigen konnte (und damit auch zu einer Linderung / Besserung geführt hat) war Tavor.
Als meine Symptome jetzt (nach einiger Zeit) erneut zurückkamen, bin ich freiwillig in die Psychiatrie gegangen. Aber auch dort waren die Ärzte wieder ratlos und haben mich zunächst mit Anafranil und Risperdal behandelt, was aber zu keiner Besserung geführt hat. Nach einigen Wochen Klinikaufenthalt gab man mir als Experiment den Stimmungsstabilisator Orfiril (unter gleichzeitiger Gabe von Diazepam und Risperdal), das das Anafranil absetzen sollte. Durch das Orfiril ging es mir dann tatsächlich langsam besser. Auch nachdem das Diazepam abgesetzt wurde, ging es mir mit der täglichen Einnahme von Orfilril (1500mg) und Risperdal (2mg) bis vor einigen Tagen richtig gut. Ich dachte ich hätte es endlich überstanden und man hätte mit Orfiril das richtige Medikament gefunden. Doch vor vier Wochen ging es plötzlich wieder los. Von heute auf morgen waren die Symptome (besitzergreifende Gedanken, Grübelzwang, Körpermissempfinden, Einbildungen, keine Ablenkungs- oder Entspannungsmöglichkeiten) wieder da und ich kann mich nicht dagegen wehren. Plötzlich scheint das Orfiril und das Risperdal nicht mehr zu wirken. Ich wache früh morgens auf, habe meistens schlecht geschlafen und sofort fangen die Gedankenkreise wieder an. Ich würde am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen bleiben. Nichts und niemand kann mir helfen oder aufmuntern.
Seitdem (seit etwa drei Wochen) bin ich wieder im Krankenhaus und die Ärzte vermuten, dass eine bipolare Störung bei mir vorliegt. Sie behandeln mich dieses Mal mit Risperdal und Fluoxetin und ab morgen soll noch Lamotrigin hinzukommen. Ich bin jedoch noch etwas unsicher, ob sie mit der Diagnose richtig liegen und ob die Medikamente wirklich wirken. Das Fluoxetin nehme ich seit über zwei Wochen (das Risperdal noch einiges länger) und bis jetzt hat sich nichts verändert.
Wie ist es bei euch? Sind die Symptome bei euch ähnlich wie bei mir? Wie lange hat es gedauert bis das Fluoxetin und das Lamotrigin angeschlagen haben? Ist es euch dadurch besser gegangen? Was ist mit dem Risperdal? Macht es einen Sinn, dass ich das ebenfalls einnehme?
Danke für eure Antworten!
ich leide seit etlichen Jahren an unerklärlichen Symptomen, die kein Arzt bisher erklären oder einer bestimmten Krankheit zuordnen konnte.
Vor etwa 10 Jahren hatte ich von heute auf morgen plötzlich starke Augenschmerzen, die dann jahrelang angehalten haben. Es war ein Druck von außen auf die Augen und ich musste den ganzen Tag an diesen Schmerz und meine Augen denken. Diese unerträgliche Augenschmerzen haben etwa fünf Jahre angedauert. In dieser Zeit habe ich zum ersten Mal Psychopharmaka (Antidepressivum und Neuroleptikum) bekommen und die Schmerzen wurden deutlich weniger, wobei ich aber bis heute nicht weiß, ob die Schmerzen wirklich durch die Medikamente besser wurden oder durch etwas anderes. Nachdem das "Problem" mit meinen Augen weg war, kamen andere Symptome dazu.
Plötzlich kam mir alles wie im Traum vor - so als würde ich mich in einem Dämmerzustand befinden. Ich bildete mir ein Dinge zu sehen und zu hören, die gar nicht da waren und dass sich die Dinge von selber bewegen würden.
Nach diesen Einbildungen kam ein weiteres Symptom hinzu: körperliche Missempfindungen. Ich hatte keinen klaren Bezug mehr zu meinem Körper. Ich dachte beispielsweise, dass meine Beine irgendwie durcheinander waren und machte mir Gedanken über Dinge, die eigentlich ganz automatisch ablaufen, wie zum Beispiel "Fahrradfahren", "Laufen", etc. was mich noch mehr durcheinander brachte.
Das Hauptproblem waren aber nach einiger Zeit (und sind auch heute noch) meine Gedanken. In meinen schlechten Phasen komme ich gedanklich nicht zur Ruhe. Die Gedanken nehmen Besitz von mir, auch im Schlaf kann ich nicht abschalten. Ich merke den ganzen Tag wie ich denke (der Gedankenprozess an und für sich ist belastend, aber auch Gedanken wie "das wird nie mehr besser", "niemand kann mir helfen", "niemand weiß was ich habe"...). Dabei kann mich nichts ablenken und es macht mich einfach nur wahnsinnig. Die Gedanken bzw. der Gedankenprozess sind / ist aber nicht den ganzen Tag gleich stark / schlimm. Gegen Abend wird es ein wenig besser. So als würde es eine circadiane Rhythmik geben.
Die Ärzte (ich war bisher überwiegend bei Psychiatern, da ich kaum körperliche, jedoch viele psychische Symptome habe) waren mit meinen Symptomen immer überfragt und haben verschiedene Diagnosen gestellt (und entsprechend behandelt), die aber alle nicht zu einer dauerhaften Besserung geführt haben: Zwangsstörung, Angststörung, ADHS, affektive Störung, Zwangsgedanken, Grübelzwang, Schizophrenie. Medikamente wie Abilify, Risperdal und Cipralex halfen nur kurzzeitig, wenn überhaupt. Das einzige, was mich wirklich beruhigen konnte (und damit auch zu einer Linderung / Besserung geführt hat) war Tavor.
Als meine Symptome jetzt (nach einiger Zeit) erneut zurückkamen, bin ich freiwillig in die Psychiatrie gegangen. Aber auch dort waren die Ärzte wieder ratlos und haben mich zunächst mit Anafranil und Risperdal behandelt, was aber zu keiner Besserung geführt hat. Nach einigen Wochen Klinikaufenthalt gab man mir als Experiment den Stimmungsstabilisator Orfiril (unter gleichzeitiger Gabe von Diazepam und Risperdal), das das Anafranil absetzen sollte. Durch das Orfiril ging es mir dann tatsächlich langsam besser. Auch nachdem das Diazepam abgesetzt wurde, ging es mir mit der täglichen Einnahme von Orfilril (1500mg) und Risperdal (2mg) bis vor einigen Tagen richtig gut. Ich dachte ich hätte es endlich überstanden und man hätte mit Orfiril das richtige Medikament gefunden. Doch vor vier Wochen ging es plötzlich wieder los. Von heute auf morgen waren die Symptome (besitzergreifende Gedanken, Grübelzwang, Körpermissempfinden, Einbildungen, keine Ablenkungs- oder Entspannungsmöglichkeiten) wieder da und ich kann mich nicht dagegen wehren. Plötzlich scheint das Orfiril und das Risperdal nicht mehr zu wirken. Ich wache früh morgens auf, habe meistens schlecht geschlafen und sofort fangen die Gedankenkreise wieder an. Ich würde am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen bleiben. Nichts und niemand kann mir helfen oder aufmuntern.
Seitdem (seit etwa drei Wochen) bin ich wieder im Krankenhaus und die Ärzte vermuten, dass eine bipolare Störung bei mir vorliegt. Sie behandeln mich dieses Mal mit Risperdal und Fluoxetin und ab morgen soll noch Lamotrigin hinzukommen. Ich bin jedoch noch etwas unsicher, ob sie mit der Diagnose richtig liegen und ob die Medikamente wirklich wirken. Das Fluoxetin nehme ich seit über zwei Wochen (das Risperdal noch einiges länger) und bis jetzt hat sich nichts verändert.
Wie ist es bei euch? Sind die Symptome bei euch ähnlich wie bei mir? Wie lange hat es gedauert bis das Fluoxetin und das Lamotrigin angeschlagen haben? Ist es euch dadurch besser gegangen? Was ist mit dem Risperdal? Macht es einen Sinn, dass ich das ebenfalls einnehme?
Danke für eure Antworten!