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Nach 25 Jahren kam der Crash (4 Antworten)

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Hallo ich bin neu hier und muss mein Leben irgendwie ganz neu Strukturieren bzw. auf die Reihe bekommen.
Ich hoffe mir Rat von Euch - insbesondere von Euch mit ähnlichen Erfahrungen.

Ich bin männlich 45 Jahre.

In der Spätphase meiner Pupertät fing es an ich bekam Depressionen und war nach ein paar Tagen wieder super drauf. Damals dachte ich an Suizid ging zum Arzt und machte eine Gesprächstherapie - ohne Medikamente.

Als die schlimmste Phase rum war (mit 27) hatte ich auch mein Studium geschafft - mit Auszeichnung. Ich hatte mein Leben im Griff: Wenn ich depri drauf war, dann ging ich schlafen 24 h oder 48 h. Dann ging es mir wieder gut. In meinen normalen Phasen war ich sehr gut drauf - und darauf basierte wohl auch mein Erfolg im Studium und später im Beruf.

2008 hängte ich meinen Job an den Nagel und widmete mich der Familie (jobbte nur noch nebenher - finanziell stehe ich ganz gut da).

Bis Ende letzten Jahres ging alles ganz gut: ich hatte meine Phasen (ein paar Tage Depri, dann paar Tage hypomanisch - was ich als normal bezeichnete).

Ende letzten Jahres schaffte ich aber plötzlich nicht mehr mich zum Sport durchzuringen (Ausdauersport), nach und nach ging mein Antrieb immer weiter zurück.

Mein Trick mit dem Schlafen funktionierte noch - aber seit November ein Desaster! Ich wurde immer müder und trauriger - mein Schlaftrick funktionierte nicht mehr. Ich war oft apathisch - kaum noch normale Phasen. Meine Depressionen wurden nicht mehr von Ängsten begleitet - wie die 25 Jahre vorher. Jetzt war ich nur noch leer. Ich habe mich im Spiegel nicht mehr erkannt.

Ich entschied zum Arzt zu gehen und bekomme seit Dezember Lithium und Citalopram.

Nun fühle ich mich wie ein Pudding und habe zu folgenden Punkten meine Frage:
  • Meine Frau sagt ich sein nun verträglicher
  • Meine Kinder sagen ich spiele nicht mehr so viel mit ihnen
  • Ich komme mir nicht leistungsfähig vor
  • Ich denke oft drüber nach, ob mein bisheriges Leben nur eine Einbildung oder Lüge war
  • Ich weiss gar nicht mehr was oder wer ich bin
  • Ist der Preis für die Medikamente nicht zu hoch, wenn da ein wesentlicher Teil (die hypomanen Phasen) von mir ausgelöscht ist, der mir aber immer die positive Seite im Leben war?

Selbst in meinen früheren Depri-Phasen hatte ich nicht soviel Zweifel über mich wie jetzt mit den Medikamenten.

Wird sich die o.g. Punkte ändern? Werde ich wieder mehr Freude empfinden und wieder leistungsfähiger werden? Was war denn mein bisheriges Leben anderes als eine Illusion?

ich bin ratlos ... soll ich weiter mit den Medikamenten machen oder sie langsam wieder absetzen? Wie erging es Euch und welche Entscheidungen habt Ihr diesbzgl. getroffen - mit welchem Ergebnis?

Danke für Eure Antworten!

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