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Ich bin nicht bipolar, weil..... (12 Antworten)

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.....ich selbst in schlimmen Phasen noch die Einsicht habe zu sagen "Ich bin manisch", "Ich bin depressiv", "Ich bin gemischt", " Ich bin psychotisch" etc.
Michelle's Äußerung, dass man nicht manisch ist, wenn man noch sagen kann "Ich bin manisch" hat mich dazu bewegt dieses Thema zur Diskussion zu stellen. Ich finde diese These falsch. Auf mich trifft es nicht zu und ich denke für andere hier auch nicht.
Wie kann man sowas nur sagen?
Ich verstehe es einfach nicht.
Wäre das so, dann würde das bedeuten, dass NIE wirklich manisch, depressiv, gemischt oder psychotisch war. Die Meinungen der Ärzte dazu sagen aber was anderes. Ich bin geneigt, den Fachleuten zu glauben und nicht dieser These.
Ich fand es auch komisch, dass es zustimmende Stimmen gab.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Einzige Betroffene bin, die auch in einer schweren Phase einsehen hat und so viel Verstand zu wissen, dass ich krank bin. Selbst im letzten Jahr in meiner schizoaffektiven Phase schaltete mein Verstand und ich konnte mitteilen, dass Zeldox nicht erhöht werden darf, dass ich auf Benzos sehr stark empfindlich reagiere, konnte die Adresse und Telefonnummer meiner Psychiaterin weitergeben. Selbst als sie mich im psychotischen Zustand "abgeführt" haben, habe ich mich nicht gewehrt. Als sie mich dann fixierten, war ich zwar nicht glücklich darüber, aber hab verstanden, dass sie mir nichts böses wollten, sondern nur helfen. Im Nachhinein war es ganz gut, wie ich mich verhalten habe. Jedenfalls wäre da noch einige Luft nach unten gewesen. Innerhalb weniger Tage wurde das Psych KG aufgehoben, obwohl im meinem Kopf sehr viel Wust war, den ich erstmal ordnen musste. Doch ich bin überraschend schnell aus der Phase rausgekommen und dann auch aus der Klinik.
Ich verliere in Phasen einfach nicht meinen kompletten Verstand. Ich habe noch nie gänzlich meine Medikamente abgesetzt, einfach weil ich meinem Verstand nicht zu wiederhandle. Es ist mir auch egal, ob ihr das glaubt. Es ist die Wahrheit. Wenn es extrem war, war die Einnahme natürlich nicht optimal, aber sie ist erfolgt. Phasen werden von Umwelteinflüssen, sprich dem, was uns geschieht ausgelöst. Erst wenn man in der beginnenden Phase drin ist, setzen ein oder andere Medikamente ab. Ist nur eine Vermutung, da ich es selbst nicht kenne. Wenn das ein falsches Denken ist, dann klärt mich gerne auf.
Ich glaube aber auch, die Handlungsweise hängt von der Person selbst ab. Ich bin generell ein Mensch, der sehr viel nachdenkt. Bevor ich etwas angehe, lege ich mir einen Plan für das Vorgehen zurecht. Manchmal denke ich auch zu viel nach und das kann negativ sein, aber wie heißt es so schön "Die schärfste Waffe ist unser Verstand".

Ich wünsche mir hier keinen Streit, sondern eine fachliche Diskussion mit stichhaltigen Argumenten.
Ich würde gern verstehen, wie es bei Leuten ist, die nicht so ticken wie in in dem Punkt. Diese Äußerung hat einen Teil meiner Lebenswirklichkeit bezüglich der Krankheit auf dem Kopf stellt, weil ich dachte, dass jeder mal an diesen Punkt kommt, an dem die Einsicht da ist, egal wie kreuz und quer es im Kopf läuft. Ich nahm an das wäre eine Selbstverständlichkeit, ganz normal, nichts besonderes. Für mich ist es ganz natürlich, dass mein Verstand nie komplett aussetzt, auch in extremen Phasen.

Liebe Grüße

Sonrisa

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