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alles geht den Bach hinunter.... (1 Antwort)

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Hallo,

meine Mutter (59J.) befindet sich in ihrer 3. Psychose seit den letzten 10 Jahren.
Die jetztige psychotische Manie hält seit November 2012 an.
Sie nimmt seit Januar 2013 keine Psychopharmaka mehr.
Sie hat immer wieder Wahnvorstellungen, die sie auch offen zugibt.
Es gibt Verschwörungstheorien bei ihr, die mir nach meiner Beobachtung immer dann einsetzen, wenn ihr etwas unangenehm ist, zuzugeben. Also um ihr Gesicht zu wahren, handelt es sich dann um geheime Mächte, Doppelgänger etc., die das Ungemach verzapfen.
Ich finde es nicht so schlimm, wenn Menschen sensibler Sinn und auch mal außerhalb der Norm agieren. Auch wenn jemand Dinge sieht, die "normale" nicht sehen, finde ich das nicht dramatisch, sofern der Betroffene nicht selbst darunter leidet.
Was mir derzeit sehr viel zu schaffen macht ist, dass es nun der 3. Monat ist, nachdem sie nach einer Woche kein Geld mehr hat und dauernd um Essen und Geld bei bettelt - besser gesagt es als selbstverständlich einfordert.
Bringe ich ihr mal Essen, dann höre ich, dass es verschimmelt war oder das Datum abgelaufen, was nicht stimmt.
Ich habe zu ihr gesagt, dass sie zu uns essen kommen kann, wenn sie Hunger hat, aber es gibt dann nicht Besonderes fü sie. Manchmal nutzt sie dieses Angebot (sie wohnt ca. 15 Minuten zu Fuß von uns entfernt), aber oft sagt sie, sie kann nicht kommen, da sie Wasser in den Beinen hat oder was anderes.
Abgesehen davon sollte das auch nur eine vorübergehende Instanz sein.

Wenn man ihr kein Geld für Tabak und Kaffee, oder was sie gerade ganz speziell möchte, gibt und auch nicht die Produkte vorbei bringt, wird sie aggressiv und knallr den Hörer auf und verflucht einen noch zuvor.
Mittlerweile bin ich eigentlich die einizge Anspechpartnerin für sie, da alle anderen sich das nicht mehr antun möchten. Und ich bin echt erschöpft. Zumal ich versuche, mit meinen Freund endlich vom Jobcenter wegzukommen und wir verschiedene Projekte haben, die viel Konzentration erfordern. Außerdem habe ich noch einen jugendlichen Sohn, der letztes Jahr kurz vor dem Abi die Schule geschmissen hat.
Und nun fühle ich mich ausgelutscht und muss mir echt Mühe geben, noch Lebenslust zu bewahren.

Seit diesem Monat zahlt meine Mutter auch keine Miete mehr, da sie das Geld für homöopathische Medikamente benötige und nicht wieder nichts zu essen haben wollte. Nun ist schon wieder das Geld alle.
Wenn ich sie um eine Übersicht über die Ausgaben bitte, lenkt sie ab. Dann fangen wieder die Verschwörungstheorien an. Jemand hackt ihr Konto. Ihre Kaffeedose ist auf einmal leer, der Tabak ebenso.
Ich stoße da auf Granit bei ihr.

Ich sage ihr, wenn sie keine Miete zahlt, bekommt sie bald eine Kündigung und dann evtl. eine Zwangsräumung.
Dann würde sie auswandern...
usw.
Kann das gar nicht alles in einem erzählen.
Nur dass ich mich sehr hilflos fühle und mich das emotional sehr mitnimmt.
Ich schaffe es nicht ausreichend, mich abzugrenzen. Ich weiß nicht, wann Abgrenzung in welchem Maß sinnvoll, notwendig, erforderlich ist.

Über Erlebnisberichte, Erfahrungen und Ideen von Betroffenen und Angehörigen würde ich mich sehr freuen.

herzliche Grüße

S.

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