Hallo Zusammen,
erst mal vielen Dank für die vielen Beiträge hier im Forum. Man weiß vielleicht gar nicht zu schätzen, wie hilfreich dies für Betroffene bzw. Angehörige ist.
Ich, 34 Jahre, bin seit über 12 Jahren mit meiner Frau, 32 Jahre, verheiratet und habe eine neunjährige Tochter.
Zum Jahresanfang dann die Schockmitteilung, dass Sie sich definitiv trennen möchte. Es wäre auch das Beste für mich.
Sie hatte seit Mitte November eine anhaltende Depression. Zu Ende Dezember wurde ihre Laune aber wieder besser. In solchen Momenten der Aufhellung bricht auch bei mir die gute Laune heraus. Getreu dem Motto: Frau glücklich - Mann glücklich - Kind glücklich.
Dann die Nachricht von einem Tag auf den anderen. Ich habe gar nichts verstanden. Im ersten Moment, die ersten Tage habe ich dies einfach so stehen lassen. Danach die üblichen Verdächtigungen und Mutmaßungen. Eine Affäre?
Die Tagen und Wochen nach der Entscheidung waren sehr anstrengend. Auch weil sie bei fast jedem Gespräch einerseits klar in ihren Aussagen war und dennoch immer noch eine Hintertür offen ließ (ich werde die Entscheidung höchstwahrscheinlich bereuen/ist es wirklich aus?/du bist ein wundervoller Mann/will dich nicht verlieren) Dies alles begleitet von furchtbar vielen Tränen und Niedergeschlagenheit.
Zu unserer Beziehung: Eine sexuelle Affäre war mir bekannt. Zwei Jahre nach der Geburt unserer Tochter und nach langanhaltenden Depressionen deckte ich eine Affäre auf. Diese ging über mehrere Wochen. Sie ist gegen Ende so leichtsinnig und naiv vorgegangen, dass es mich förmlich angesprungen hatte. Laptop offen liegen gelassen. Seite mit Emailverkehr zum Liebhaber noch offen. Beim Lesen sind mir die Knie weich geworden. Konnte kaum atmen. Nie hätte ich dies für möglich gehalten. Auch die Form der Unterhaltungen. Die obszöne Wortwahl. Als wäre sie ein anderer Mensch!
Nach unseren Gesprächen in den letzten Wochen über unsere Beziehung stellte sich heraus, dass sie bei den jeweiligen Arbeitgebern sowie auf den vielen Geschäftsreisen immer wieder Affären hatte. Sich aber dafür schämt. Den Grund vorbringt, dass ihr womöglich was in der Beziehung gefehlt habe. Aber auf meine Frage, warum dann nicht zu dem jeweiligen Zeitpunkt der Wunsch nach Trennung erfolgte, konnte sie mir keine Auskunft geben. Sie wisse es nicht. Schließlich hatte sich mich lieb und die Affären seien nicht ernst gemeint. Man muss dazu sagen, dass wir
Ich konnte es nicht fassen. Natürlich hatte ich immer wieder ein ungutes Gefühl bei ihren nächtelangen Ausschweifungen, aber dennoch hielt ich es für meine Pflicht nichts böses zu vermuten. Schließlich ist sie nicht meine Leibeigene. Sie sollte ihr Leben genießen. Glücklich sein. Und das waren wir zeitweise auch. Wir haben unzählig viele tolle Erlebnisse geteilt. Galten im Freundeskreis und beim familiären Umfeld als das Traumpaar schlechthin. Beruflich erfolgreich. Tolle, fürsorgliche Eltern. Haben vieles erreicht.
Vor zwei Wochen hatte ich für mich unsere Beziehung mal Revue passieren lassen und habe im Internet nach Vergleichsfällen recherchiert. Und da bin ich auf Berichte über Bipolare Störungen gestoßen. Die Symptome, der Krankheitsverlauf liest sich wie ein Lebenslauf meiner Frau. Leider hatte ich mir nur oberflächlich damit beschäftigt. Viel zu kurz. Hätte ich mal bedacht, wie es einem Betroffenen beizubringen ist, wäre ich wohl nicht auf eine Mauer der Gegenwehr gestoßen. Ihr ist die Existenz dieser Krankheit bewusst, doch trifft es bei ihr nicht zu. Auch hatte sie in ihrer dreijährigen Psychotherapie bereits alles aufgearbeitet. Daher sei dies nur ein Versuch von mir sie schlecht und krank dar zu stellen und ihr womöglich die gemeinsame Tochter zu entreißen.
Natürlich hinterfrage ich mich ständig, ob ich vielleicht doch daneben liege. Schließlich ist es für Außenstehende doch seltsam,
wenn der Verlassene seiner Ex eine Psychose anhängen will. Aber nach mehreren Gesprächen mit engen Freunden, die uns beide gut kennen und einem Therapeuten, der mir eine hohe Wahrscheinlichkeit von BS diagnostizierte, lassen nun in mir keine Zweifel übrig.
Wenn Sie gesund ist, dann soll sie doch gerne zu einem Psychiater gehen und dies auch so bestätigen lassen.
Nun sehe ich ein, dass ich für diesen Vorstoß in ihren Augen die wohl am wenigsten geeignete Person dafür bin. Zur jetzigen Zeit jedenfalls. Aber da sie meiner Meinung nach schon wochenweise Hochs und Tiefs erlebt, möchte ich mich nicht einfach zurück lehnen und darauf warten, dass sie bald wieder auf die Nase fallen wird.
Meine Vermutung habe ich ihr ja bereits unterstellt. Nun denke ich, selbst wenn eine Freundin in der nächsten Zeit mit diesem Thema kommt, dass sie dies auf mich zurück führt und blockiert.
Was tun? Schon mal jemand einen ähnlichen Fall durchlebt?
Zur Klarstellung: Ich möchte keine Beziehung mehr aufbauen. Ich weiß, dass trotz einer möglichen Diagnose von BS ich nicht mit den Geschehnissen leben möchte bzw. könnte. Auch denke ich nicht, dass sie in einer Beziehung mit mir noch glücklich werden kann.
Trotz BS, oder vielleicht genau deswegen braucht sie einen kompletten Neuanfang. Eine unvorbelastete Partnerschaft.
Daher gilt mein Augenmerk auf das Wohlergehen meiner Tochter und der damit verbundenen Gesundheit meiner Noch-Frau.
Auch möchte ich sie als gute Freundin behalten. Aber als nicht Getriebene. Sondern als sie selbst.
erst mal vielen Dank für die vielen Beiträge hier im Forum. Man weiß vielleicht gar nicht zu schätzen, wie hilfreich dies für Betroffene bzw. Angehörige ist.
Ich, 34 Jahre, bin seit über 12 Jahren mit meiner Frau, 32 Jahre, verheiratet und habe eine neunjährige Tochter.
Zum Jahresanfang dann die Schockmitteilung, dass Sie sich definitiv trennen möchte. Es wäre auch das Beste für mich.
Sie hatte seit Mitte November eine anhaltende Depression. Zu Ende Dezember wurde ihre Laune aber wieder besser. In solchen Momenten der Aufhellung bricht auch bei mir die gute Laune heraus. Getreu dem Motto: Frau glücklich - Mann glücklich - Kind glücklich.
Dann die Nachricht von einem Tag auf den anderen. Ich habe gar nichts verstanden. Im ersten Moment, die ersten Tage habe ich dies einfach so stehen lassen. Danach die üblichen Verdächtigungen und Mutmaßungen. Eine Affäre?
Die Tagen und Wochen nach der Entscheidung waren sehr anstrengend. Auch weil sie bei fast jedem Gespräch einerseits klar in ihren Aussagen war und dennoch immer noch eine Hintertür offen ließ (ich werde die Entscheidung höchstwahrscheinlich bereuen/ist es wirklich aus?/du bist ein wundervoller Mann/will dich nicht verlieren) Dies alles begleitet von furchtbar vielen Tränen und Niedergeschlagenheit.
Zu unserer Beziehung: Eine sexuelle Affäre war mir bekannt. Zwei Jahre nach der Geburt unserer Tochter und nach langanhaltenden Depressionen deckte ich eine Affäre auf. Diese ging über mehrere Wochen. Sie ist gegen Ende so leichtsinnig und naiv vorgegangen, dass es mich förmlich angesprungen hatte. Laptop offen liegen gelassen. Seite mit Emailverkehr zum Liebhaber noch offen. Beim Lesen sind mir die Knie weich geworden. Konnte kaum atmen. Nie hätte ich dies für möglich gehalten. Auch die Form der Unterhaltungen. Die obszöne Wortwahl. Als wäre sie ein anderer Mensch!
Nach unseren Gesprächen in den letzten Wochen über unsere Beziehung stellte sich heraus, dass sie bei den jeweiligen Arbeitgebern sowie auf den vielen Geschäftsreisen immer wieder Affären hatte. Sich aber dafür schämt. Den Grund vorbringt, dass ihr womöglich was in der Beziehung gefehlt habe. Aber auf meine Frage, warum dann nicht zu dem jeweiligen Zeitpunkt der Wunsch nach Trennung erfolgte, konnte sie mir keine Auskunft geben. Sie wisse es nicht. Schließlich hatte sich mich lieb und die Affären seien nicht ernst gemeint. Man muss dazu sagen, dass wir
Ich konnte es nicht fassen. Natürlich hatte ich immer wieder ein ungutes Gefühl bei ihren nächtelangen Ausschweifungen, aber dennoch hielt ich es für meine Pflicht nichts böses zu vermuten. Schließlich ist sie nicht meine Leibeigene. Sie sollte ihr Leben genießen. Glücklich sein. Und das waren wir zeitweise auch. Wir haben unzählig viele tolle Erlebnisse geteilt. Galten im Freundeskreis und beim familiären Umfeld als das Traumpaar schlechthin. Beruflich erfolgreich. Tolle, fürsorgliche Eltern. Haben vieles erreicht.
Vor zwei Wochen hatte ich für mich unsere Beziehung mal Revue passieren lassen und habe im Internet nach Vergleichsfällen recherchiert. Und da bin ich auf Berichte über Bipolare Störungen gestoßen. Die Symptome, der Krankheitsverlauf liest sich wie ein Lebenslauf meiner Frau. Leider hatte ich mir nur oberflächlich damit beschäftigt. Viel zu kurz. Hätte ich mal bedacht, wie es einem Betroffenen beizubringen ist, wäre ich wohl nicht auf eine Mauer der Gegenwehr gestoßen. Ihr ist die Existenz dieser Krankheit bewusst, doch trifft es bei ihr nicht zu. Auch hatte sie in ihrer dreijährigen Psychotherapie bereits alles aufgearbeitet. Daher sei dies nur ein Versuch von mir sie schlecht und krank dar zu stellen und ihr womöglich die gemeinsame Tochter zu entreißen.
Natürlich hinterfrage ich mich ständig, ob ich vielleicht doch daneben liege. Schließlich ist es für Außenstehende doch seltsam,
wenn der Verlassene seiner Ex eine Psychose anhängen will. Aber nach mehreren Gesprächen mit engen Freunden, die uns beide gut kennen und einem Therapeuten, der mir eine hohe Wahrscheinlichkeit von BS diagnostizierte, lassen nun in mir keine Zweifel übrig.
Wenn Sie gesund ist, dann soll sie doch gerne zu einem Psychiater gehen und dies auch so bestätigen lassen.
Nun sehe ich ein, dass ich für diesen Vorstoß in ihren Augen die wohl am wenigsten geeignete Person dafür bin. Zur jetzigen Zeit jedenfalls. Aber da sie meiner Meinung nach schon wochenweise Hochs und Tiefs erlebt, möchte ich mich nicht einfach zurück lehnen und darauf warten, dass sie bald wieder auf die Nase fallen wird.
Meine Vermutung habe ich ihr ja bereits unterstellt. Nun denke ich, selbst wenn eine Freundin in der nächsten Zeit mit diesem Thema kommt, dass sie dies auf mich zurück führt und blockiert.
Was tun? Schon mal jemand einen ähnlichen Fall durchlebt?
Zur Klarstellung: Ich möchte keine Beziehung mehr aufbauen. Ich weiß, dass trotz einer möglichen Diagnose von BS ich nicht mit den Geschehnissen leben möchte bzw. könnte. Auch denke ich nicht, dass sie in einer Beziehung mit mir noch glücklich werden kann.
Trotz BS, oder vielleicht genau deswegen braucht sie einen kompletten Neuanfang. Eine unvorbelastete Partnerschaft.
Daher gilt mein Augenmerk auf das Wohlergehen meiner Tochter und der damit verbundenen Gesundheit meiner Noch-Frau.
Auch möchte ich sie als gute Freundin behalten. Aber als nicht Getriebene. Sondern als sie selbst.