hallo an alle,
gestern war mein "großer tag", auf anraten meines psych, mich in die stationäre aufnahme zu begeben. auf station 5, spätestens um 10.00 einfinden, sollte ich mich einfinden.
pünklich, wie es meine natur ist, war ich also schon um 9.00 dort. Am pavillion 5 "st.gertrud" angekommen, klingelte ich. eine schwer beschäftigte pflegerin sagte mir, dass ich mich irgendwo hinsetzen könne, es dauert ne weile, bis jemand für mich da ist.
ok. verspürte das verlangen nach einer zigarette..und war froh, erstmal akklimatisieren zu können. ging also schnurstracks wieder richtung eingangstür...leider hatte diese kleine klinke, hoppla.....
eine halbschlafende mitpatientin meinte, da dürfe ich nicht raus, aber es gibt einen raucherraum.
na prima, fürs erste. auf den gängen war schon einiges los, wurde unweigerlich gleich mit dem alltäglichem ablauf konfrontiert. informationen aller art nahm ich auf, und war erstaunt darüber, dass der großteil der patienten, nicht ansprechbar waren, und wie "zombies" im "innenhof" hin und her liefen, mit leerem blick, und nur durch abruppte kurze schreie oder anderer art von intonation , wahrnahm.
ein mitpatient, welcher mich eine weile beäugte, rein- und wieder raus ging, dann letztlich wieder rein, sprach mich an, und äußerte sich eindringlich, ich solle mir ganz genau überlegen, ob ich dort freiwillig sein möchte. er formulierte das weiter aus,.... und ihr wisst ja, wie das ist.....also habe ich mir darüber erstmal keine gedanken gemacht. die medikation steht wohl dort "besonders" an übergeordneter stelle, nun gut, deshalb war ich schließlich dort, um mich optimal einstellen zu lassen.... alles andere war mir erstmal egal.
im gespräch mit einer ebenfalls bipolaren, gerade manisch, äußerte neben vielen anderen bemerkungen, dass ich nicht den eindruck machte, manisch zu sein...sie wunderte sich, dass ich ihr scheinbar die ganze zeit geduldig zuhörte.
während dieser zeit habe ich unmengen geraucht, und gab mir insgeheim einen tritt in den hintern....dieses pensum war für zwei tage geplant....
ihr glaubt es nicht, aber ich saß, ohne ansprache, von einem mitarbeiter, pfleger, arzt, therapeut, schon mal mehr zwei stunden rum.
dann, endlich kam ein arzt, ich durfte meinen trolli immerhin, in die verglaste insel - vorbehaltlich für die diensthabenen pfleger- hineinstellen.
das gespräch mit dem arzt war wie üblich: wie geht es ihnen, warum sind sie hier, vorgeschichte usw....
der doc. war der meinung, dass ich ihm gegenüber nicht manisch vorkomme.
insgeheim freute ich mich über die pauschalisierung.....wenn es danach ging, sieht man mir auch nicht an, dass ich drei kinder geboren habe, oder nach vielen aussagen, dass ich nicht aussehe wie 44 jahre...kann sich jeder sein bild machen, ob das nun jünger oder älter gemeint ist. das spielt keine rolle....
frei heraus, wie es meine art ist, erzählte ich ihm, dass es mir sehr schwer fällt, mich strukturen, die mir auferlegt werden, einzufügen und zu akzeptieren. und hoffte, dass mein aufenthalt dort nicht langweilig werden würde....ebenfalls würde ich mir ein bißchen wellness wünschen. er schmunzelte.........ich nicht.
interessanter weise, erklärte er mir, dass dies eine geschlossene station sei, ach ja?....und mir sicherlich schon aufgefallen ist, dass die meisten patienten sehr krank sind.
so wie es aussieht, würde für mich die möglichkeit bestehen, diesen pavillion zu verlassen, um auf das krankenhausgelände, gehen zu können und um an anderen aktivitäten teilnehmen zu können...wie schön!
schließlich war ich freiwillig dort und habe eine offene station erwartet. für mich selbstverständlich, dass ich sämtliche türen, die sich zum verlassen der station eignen, öffnen und wieder schließen kann, ohne explizit, das personal zu bitten.....und zu hoffen, dass sie nicht zu beschäftigt sind...
offen, dem doc. gegenüber erwähnte ich, dass ich mir das anschauen werde und dann entscheiden, ob das für mich das richtige ist....er räumte mir ein, dass ich am wochenende von 8.00 - 20.00 ausgang hätte. mir drängte sich die frage auf, warum, man mich, am freitag aufgenommen hat, wenn a) keine zeit für mich ist, und b) weil ich am we nach hause kann?
anschließend hielt ich mich im raucherraum aus, wo sonst.
hatte immer noch kein zimmer zugewiesen bekommen, fühlte mich langsam aber sicher, wie bestellt und nicht abgeholt..
es wurde 12.00, mittagstisch. ich muss euch davon berichten, aber das essen - sofern man davon reden kann, versetzte mich unter leichtem schock: ein kleiner wagen, ca. 1m lang, 30 patienten... auf diesem kleinen wagen, befanden sich "blechschalen" mit industriekartoffeln, mit industriekartoffelpüree, fischbouletten, und man staune: zwei sorten soße!.....achja, ein kleines schälchen gurtensalat - wahlweise pudding.....
entschuldigt, wenn ich mich darüber so auslasse, aber ich empfand dies als frass.
menschen, denen es sehr schlecht geht, die furchtbares erlebt haben, sollten würdig sein, eine gehaltvolle, vitaminreiche und abwechslungsreiche mahlzeit zu bekommen. die nahrungsaufnahme, dient nicht nur dem "satt werden". von ganzheitlicher genesung wird wahrscheinlich aus kostengründen, keinen wert gelegt.
nachdem das nun abgehakt war, hielt ich mich wieder in dem für die pfleger offenen - raucherraum auf.
nach kurzer zeit, und sinnlosem zigarettenkonsum später, sprach ich eine pflegerin an, wie es jetzt nun weitergehen würde?
hm, mein zimmer wird erst gegen 15.00 frei werden. nun, das waren dann mehr als zwei stunden.
ab diesem zeitpunkt, reifte in mir die überlegung, mich tatsächlich damit auseinanderzusetzen, zu bleiben oder zu gehen.
inzwischen wechselte ich meinen "sitzplatz", und nahm im eingangsbereich platz.
der doc eilte an mir vorbei und fragte, warum ich noch kein zimmer hätte. die frage von ihm, sollte eher umgekehrt sinn machen...also wiederholte er nach 5 min....was ich schon wusste.
im prozess meiner entscheidungsfindung, zog ich den doc. mit hinein, sagte ihm offen, dass ich ernsthaft überlege, wieder nach hause zu gehen. er bot mir an, dass krankenhausgelände für zwei stunden verlassen zu können, anschließend würde der oberarzt ein gespräch führen wollen.
ich bin seit 4 stunden dort, und soll "draußen" spazieren gehen und am we nach hause gehen dürfen. meinem vorschlag, nach hause zu gehen und am abend wiederzukommen stimmte er nicht zu, da der o-arzt mich noch "kennenlernen" möchte.
bestimmt langweile ich euch schon, erspare mir details.
organisierte mir meinen trolli, musste zwei pfleger ansprechen, um raus zu dürfen...die tür hat ja keine klinke.
und raus war ich.
auch heute, jetzt, bin ich froh, und den ereignissen zu folge dankbar, gegangen sein sein.
fazit: werde schnellstmöglich eine ambulante therapie beginnen, mit meinem psych darüber zu sprechen, erhoffe mir von ihm, dass er mich nicht ablehnt weiter zu behandeln. ansonsten muss ich mich um einen anderen psych. bemühen.
danke euch, wenn ihr es bis hierhin geschafft habt, den beitrag zu lesen:-)
liebe grüsse
anchesa
gestern war mein "großer tag", auf anraten meines psych, mich in die stationäre aufnahme zu begeben. auf station 5, spätestens um 10.00 einfinden, sollte ich mich einfinden.
pünklich, wie es meine natur ist, war ich also schon um 9.00 dort. Am pavillion 5 "st.gertrud" angekommen, klingelte ich. eine schwer beschäftigte pflegerin sagte mir, dass ich mich irgendwo hinsetzen könne, es dauert ne weile, bis jemand für mich da ist.
ok. verspürte das verlangen nach einer zigarette..und war froh, erstmal akklimatisieren zu können. ging also schnurstracks wieder richtung eingangstür...leider hatte diese kleine klinke, hoppla.....
eine halbschlafende mitpatientin meinte, da dürfe ich nicht raus, aber es gibt einen raucherraum.
na prima, fürs erste. auf den gängen war schon einiges los, wurde unweigerlich gleich mit dem alltäglichem ablauf konfrontiert. informationen aller art nahm ich auf, und war erstaunt darüber, dass der großteil der patienten, nicht ansprechbar waren, und wie "zombies" im "innenhof" hin und her liefen, mit leerem blick, und nur durch abruppte kurze schreie oder anderer art von intonation , wahrnahm.
ein mitpatient, welcher mich eine weile beäugte, rein- und wieder raus ging, dann letztlich wieder rein, sprach mich an, und äußerte sich eindringlich, ich solle mir ganz genau überlegen, ob ich dort freiwillig sein möchte. er formulierte das weiter aus,.... und ihr wisst ja, wie das ist.....also habe ich mir darüber erstmal keine gedanken gemacht. die medikation steht wohl dort "besonders" an übergeordneter stelle, nun gut, deshalb war ich schließlich dort, um mich optimal einstellen zu lassen.... alles andere war mir erstmal egal.
im gespräch mit einer ebenfalls bipolaren, gerade manisch, äußerte neben vielen anderen bemerkungen, dass ich nicht den eindruck machte, manisch zu sein...sie wunderte sich, dass ich ihr scheinbar die ganze zeit geduldig zuhörte.
während dieser zeit habe ich unmengen geraucht, und gab mir insgeheim einen tritt in den hintern....dieses pensum war für zwei tage geplant....
ihr glaubt es nicht, aber ich saß, ohne ansprache, von einem mitarbeiter, pfleger, arzt, therapeut, schon mal mehr zwei stunden rum.
dann, endlich kam ein arzt, ich durfte meinen trolli immerhin, in die verglaste insel - vorbehaltlich für die diensthabenen pfleger- hineinstellen.
das gespräch mit dem arzt war wie üblich: wie geht es ihnen, warum sind sie hier, vorgeschichte usw....
der doc. war der meinung, dass ich ihm gegenüber nicht manisch vorkomme.
insgeheim freute ich mich über die pauschalisierung.....wenn es danach ging, sieht man mir auch nicht an, dass ich drei kinder geboren habe, oder nach vielen aussagen, dass ich nicht aussehe wie 44 jahre...kann sich jeder sein bild machen, ob das nun jünger oder älter gemeint ist. das spielt keine rolle....
frei heraus, wie es meine art ist, erzählte ich ihm, dass es mir sehr schwer fällt, mich strukturen, die mir auferlegt werden, einzufügen und zu akzeptieren. und hoffte, dass mein aufenthalt dort nicht langweilig werden würde....ebenfalls würde ich mir ein bißchen wellness wünschen. er schmunzelte.........ich nicht.
interessanter weise, erklärte er mir, dass dies eine geschlossene station sei, ach ja?....und mir sicherlich schon aufgefallen ist, dass die meisten patienten sehr krank sind.
so wie es aussieht, würde für mich die möglichkeit bestehen, diesen pavillion zu verlassen, um auf das krankenhausgelände, gehen zu können und um an anderen aktivitäten teilnehmen zu können...wie schön!
schließlich war ich freiwillig dort und habe eine offene station erwartet. für mich selbstverständlich, dass ich sämtliche türen, die sich zum verlassen der station eignen, öffnen und wieder schließen kann, ohne explizit, das personal zu bitten.....und zu hoffen, dass sie nicht zu beschäftigt sind...
offen, dem doc. gegenüber erwähnte ich, dass ich mir das anschauen werde und dann entscheiden, ob das für mich das richtige ist....er räumte mir ein, dass ich am wochenende von 8.00 - 20.00 ausgang hätte. mir drängte sich die frage auf, warum, man mich, am freitag aufgenommen hat, wenn a) keine zeit für mich ist, und b) weil ich am we nach hause kann?
anschließend hielt ich mich im raucherraum aus, wo sonst.
hatte immer noch kein zimmer zugewiesen bekommen, fühlte mich langsam aber sicher, wie bestellt und nicht abgeholt..
es wurde 12.00, mittagstisch. ich muss euch davon berichten, aber das essen - sofern man davon reden kann, versetzte mich unter leichtem schock: ein kleiner wagen, ca. 1m lang, 30 patienten... auf diesem kleinen wagen, befanden sich "blechschalen" mit industriekartoffeln, mit industriekartoffelpüree, fischbouletten, und man staune: zwei sorten soße!.....achja, ein kleines schälchen gurtensalat - wahlweise pudding.....
entschuldigt, wenn ich mich darüber so auslasse, aber ich empfand dies als frass.
menschen, denen es sehr schlecht geht, die furchtbares erlebt haben, sollten würdig sein, eine gehaltvolle, vitaminreiche und abwechslungsreiche mahlzeit zu bekommen. die nahrungsaufnahme, dient nicht nur dem "satt werden". von ganzheitlicher genesung wird wahrscheinlich aus kostengründen, keinen wert gelegt.
nachdem das nun abgehakt war, hielt ich mich wieder in dem für die pfleger offenen - raucherraum auf.
nach kurzer zeit, und sinnlosem zigarettenkonsum später, sprach ich eine pflegerin an, wie es jetzt nun weitergehen würde?
hm, mein zimmer wird erst gegen 15.00 frei werden. nun, das waren dann mehr als zwei stunden.
ab diesem zeitpunkt, reifte in mir die überlegung, mich tatsächlich damit auseinanderzusetzen, zu bleiben oder zu gehen.
inzwischen wechselte ich meinen "sitzplatz", und nahm im eingangsbereich platz.
der doc eilte an mir vorbei und fragte, warum ich noch kein zimmer hätte. die frage von ihm, sollte eher umgekehrt sinn machen...also wiederholte er nach 5 min....was ich schon wusste.
im prozess meiner entscheidungsfindung, zog ich den doc. mit hinein, sagte ihm offen, dass ich ernsthaft überlege, wieder nach hause zu gehen. er bot mir an, dass krankenhausgelände für zwei stunden verlassen zu können, anschließend würde der oberarzt ein gespräch führen wollen.
ich bin seit 4 stunden dort, und soll "draußen" spazieren gehen und am we nach hause gehen dürfen. meinem vorschlag, nach hause zu gehen und am abend wiederzukommen stimmte er nicht zu, da der o-arzt mich noch "kennenlernen" möchte.
bestimmt langweile ich euch schon, erspare mir details.
organisierte mir meinen trolli, musste zwei pfleger ansprechen, um raus zu dürfen...die tür hat ja keine klinke.
und raus war ich.
auch heute, jetzt, bin ich froh, und den ereignissen zu folge dankbar, gegangen sein sein.
fazit: werde schnellstmöglich eine ambulante therapie beginnen, mit meinem psych darüber zu sprechen, erhoffe mir von ihm, dass er mich nicht ablehnt weiter zu behandeln. ansonsten muss ich mich um einen anderen psych. bemühen.
danke euch, wenn ihr es bis hierhin geschafft habt, den beitrag zu lesen:-)
liebe grüsse
anchesa