Hey ihr!
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Es fällt mir sowieso schon schwer,über das zu reden was in mir vorgeht. Dabei verstehe ich selbst meine ganze Gefühlswelt nicht. Ich fühle mich hilflos,antriebslos...man könnte auch sagen ich fühle mich unfähig zu leben. Und dabei müsste ich was tun. Wie ich in meinem letzten Beitrag schon schilderte,wurde mir vor ca. einem halben Jahr die Diagnose Manische-Depression gestellt. Doch das wollte ich nicht an mich ranlassen. Ich bekam in der Psychiatrie(wo ich nur eine Woche war) Zyprexa...und noch ein anderes Mittel an das ich mich nicht errinern kann. Ich ließ das Zyprexa aber bereits 1 Woche nachdem ich zuhause war wieder weg. Auch weil ich damit vor knapp 15 Jahren keine guten Erfahrungen gemacht hatte. Und zudem ging es mir meiner Meinung nach ja auch gut.
Ich war frisch verliebt und hatte mich ganz auf die neue Beziehung fixiert. Es passte alles...oder zumindest dachte ich das. Denn schon nach etwa 3 monaten änderte sich ihr Verhalten. Es kam in den 7 Monaten in denen wir zusammen sind schon 3 mal vor,das ich 1-2 Wochen nichts mehr von ihr hörte. Was mich natürlich echt fertig gemacht hat. Aber das Ding ist...das ich sie auch verstehen kann. Denn nicht nur sie veränderte sich,sondern ich ja auch. Ich war anfangs voller Energie. Hab mich gefühlt als könnte ich alles erreichen und hab mich aufgespielt wie sonst was. Doch passiert ist bei mir nichts. Das heißt,ich bin immernoch arbeitlos und weiß nicht mal in welche Richtung es gehen soll. Somit muss ich mir jeden Tag aufs neue vor Augen führen,was für ein Versager ich bin und das ich mein komplettes Leben gegen die Wand gefahren habe.
Hab gekifft seitdem ich 13 war. Die schulischen Leistungen haben abgenommen. Bin ohne Schulabschluss abgegangen. Der zweite Versuch ihn nachzuholen scheiterte. Beim 3. Versuch musste ich den Lehrgang abbrechen wegen einer drogeninduzierten Psychose. Von da an ging es nur noch bergab. Ich verlor meine Jugendliebe mit der ich 5 Jahre zusammen war. Ich nahm ein 3/4 Jahr Zyprexa,welches mich echt willenslos machte. Nachdem ich es von mir aus absetzte,ging es mir von Tag zu Tag besser. Doch was machte ich...ich fing mit XTC an. Das war meine Art besser mit dem Verlust meiner Partnerin umzugehen. Der 4. Versuch meinen Abschluss nachzuholen wurde von mir nicht ernst genommen. Ich schmiss den Lehrgang,weil mir das Feiern wichtiger war. Das XTC löste in mir ein Selbstvertrauen aus,das ich bis dahin nicht kannte.
Ich hatte dann auch immer wieder Beziehungen. Mal mit,mal ohne Drogen. Doch wenn eine Beziehung in die Brüche ging,kamen spätestens dann wieder die Drogen ins Spiel. Wobei es dann kein XTC mehr war,sondern Speed. Natürlich gab es auch immer mal wieder Psychiatrie Aufenthalte und die verschiedensten Medikamente. Das zog sich durch bis ich 25 war. Und mit 25 war dann ein Zeitpunkt gekommen,wo ich es mir selbst beweisen wollte. Ich machte erneut einen Lehrgang und obwohl ich währenddessen auch noch desöfteren Speed nahm,geling es mir endlich den qualifizierten Hauptschulabschluss zu machen. Doch freuen konnte ich mich nicht...5 minuten vielleicht. Ich war immer beherrscht von großer Unsicherheit und Selbstzweifeln. Meine nächste Beziehung ging in die Brüche...und ja das Speed kam wieder vermehrt ins Spiel. Doch ich ging nicht raus feiern,wie es anderen Konsumenten taten. Ich wollte immer nur für mich sein....zusammen mit den Drogen. Sie sollten wahrscheinlich ausblenden,das ich es wohl nie schaffen würde ein normales,geregeltes Leben zu führen. Ich hatte mich und das Leben schon lange aufgegeben. Freude empfand ich schon lange keine mehr.
Mit 27 lernte ich dann meine nächste Partnerin kennen. Und diese Beziehung brachte mich tatsächlich dazu,die Finger von den Drogen...zumindest von der Chemie zu lassen. Denn meine Partnerin hatte einen 3 jährigen Sohn. Und auch wenn ich mir nie hätte vorstellen können,den Ersatzpapa zu spielen,brachte der kleine mir etwas Hoffnung,das ich mein Leben vielleicht doch noch in die richtige Bahn lenken könnte. Denn da war er wieder...der immer wieder kehrende Wunsch Papa zu sein. Doch da meine Partnerin selbst unzufrieden mit sich war und selbst Drogen genommen hatte und ein Ersatzmittel(Subutex) nahm,wurde die Beziehung zur Belastung. Ich wurde wieder depressiv und rauchte zum ganzen übel auch jeden Abend meinen Joint. An arbeit war nicht zu denken,obwohl ich für 2 Monate als Regalauffüller beschäftigt war. Also im Grunde nichts erwähnenswertes. Die Beziehung scheiterte nach 3 Jahren...im Grunde schon viel früher.
Ich war also wieder alleine in meiner Wohnung. Und ich holte mir wieder Speed. Doch schon bevor ich es nahm wusste ich,das dies nicht ewig so weiter gehen kann. Also blieb es bei dem einen mal. Naja und dann kam ich zu meiner jetzigen Partnerin. Es fühlte sich alles so gut an. Und dann kam halt die Diagnose Manisch-Depressiv. Die ich aber wie schon erwähnt nicht an mich ran ließ. Meine anfängliche Energie und Selbstsicherheit wandelte sich mit der Zeit wieder in Unsicherheit und Selbstvorwürfen. Was sie mir natürlich auch anmerkte. Es ging mir nur gut,wenn sie bei mir war. An den übrigen Tagen grübelte ich und mir ging es dementsprechend nicht gut. Ich merkte das sie sich mehr und mehr von mir entfernt,womit es mir noch schlechter ging. Aber ich konnte nicht mit ihr darüber reden. Denn ich merkte,wenn ich andeutete wie es mir geht das sie das nicht hören wollte. Sie äußerte auch schon Dinge,die mich sehr trafen. Ich bräuchte ständige Aufmerksamkeit als hätte ich ADS. Sie bräuchte nen "MANN"...und ich wäre schlimmer wie nen Mädchen.
Sie war auch schon im begriff sich von mir zu trennen. Sagte dann aber wieder...zeig mir das du was schaffen kannst. Zeig mir das du der Mann bist,den ich in dir sehe. Ich merkte immer mehr,das sie unglücklich mit mir ist. Was mir natürlich echt zusetzt. Dann kam ich irgendwann doch auf den Trichter,mich ihr zu öffnen. Ich sagte ihr,das die Diagnose mit der Manischen Depression ja vielleicht doch richtig war. Sie tat auch auf verständnissvoll,doch ich wusste das sie das im Grunde nicht hören wollte. Dann hatte ich einen Termin beim Jobcenter,wo ich eine Therapie ansprechen wollte. Doch ich hatte das Gefühl nicht ernst genommen zu werden und das mein Empfinden heruntergespielt wurde. Er sagte auch,das wenn ich so weiter machen würde,auch gleich die Rente beantragen könnte. es mir nur nichts bringen würde,da ich noch nie in diese eingezahlt hatte. Also ließ ich mich zunächst auf eine Teilqualifizierung ein. Jedoch bekam ich zu dieser keine Einladung. Es sollte eine Qualifizierung in der Gastronomie sein. Was ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte.
Also schlug ich bei einem nächsten Termin vor,ein Praktikum in einem Altersheim zu machen. Da ich immer schon recht sozial eingestellt war und schauen wollte ob das nicht etwas für mich wäre. Doch ich entscheied mich für Betreuung anstatt die Pflege. Ich kam auf eine Station mit Demenzerkrankten und ich musste mir schon am 3. Tag eingestehen,das dies nichts für mich war. Ich wollte es aber trotzdem durchziehen. Am Ende des Praktikums ging es mir schlechter als vorher. Ich hatte wieder mal versagt. Und das wurde mir durch das Verhalten meiner Partnerin auch noch bestätigt. "Verstehe ich das jetzt also richtig,dass das nichts für dich ist? " in einem vorwurfsvollen Ton. Und genau seit diesem Tag veränderte sich ihr Verhalten mir gegenüber noch mehr. Wenn sie nicht bei mir war,hörte ich auch kaum was von ihr. 1 oder 2 mal am Tag schrieb sie mir über Whatsapp. Aber eher so,als würde sie mit einem Bekannten schreiben. Ich wusste ganz genau was in ihr vorging. Aber sie drauf anzusprechen traute ich mich nicht.
Und jetzt kommt was ganz entscheidendes...was die Situation nicht leichter macht. Das letzte mal,als sie einige Zeit nichts von sich hören ließ...als dann wieder was kam...du solltest übrigens wissen,das ich seit 2 Wochen überfällig bin. Nächsten Tag machte sie einen Test und es stellte sich raus das sie schwanger ist. Ich war mit ihr beim Frauenarzt und dieser bestätigte es uns noch. Klar freute ich mich...und sie entgegen meiner Erwartung auch. Doch im Moment...geht es mir trotz...oder auch wegen ihrer Schwangerschaft noch schlechter. Ich stehe total unter Druck. Dann das Gefühl...das sie im Kopf eigentlich schon mit uns abgeschlossen hatte bzw hat.
Sie geht im Januar wieder arbeiten und "ICH"...ja ich kriege nichts aber auch gar nichts auf die Reihe. Dann noch ihr Verhalten...und ihre verletzende Art. Sie spricht zwar nicht immer aus was sie denkt,aber ich kann es mir sehr gut vorstellen. Schwanger von jemanden,der arbeitlos ist,kein Selbstwertgefühl und kein Selbstvertrauen hat...das muss schon sehr belastend für sie sein. Sie hatte sich wahrscheinlich erhofft,das die Nachricht das ich Papa werde,so eine Energie in mir auslösen würde,das ich jeden Hebel in Bewegung setzen würde mich um Arbeit zu kümmern. Aber diese Energie habe ich nicht. Ich will...aber ich bin total kraftlos. Nicht zu wissen was einem liegt,welche Fähigkeiten man besitzt und einfach Angst hat zu versagen...in allem.
Ich sitze jeden Tag viele Stunden vor dem PC und schaue mir Berufe an von a-z. Schaue mir an,was man in diesem Beruf macht,was man für Fähigkeiten besitzen sollte,aber es gibt nichts das ich mir zutraue. Zudem kommt eben noch ihr Verhalten. Wir sind über Weihnachten zu ihrem Dad gefahren um auf seinen Hund aufzupassen,damit er zu seinen Schwiegereltern fahren konnte. Ich hatte aber schon vorher das Gefühl,das sie mich im Grunde nicht dabei haben wollte. Dieses Gefühl verstärkte sich über die Tage dann noch. Aber es auszusprechen,war mir nicht möglich. Dann hätte ich mir wieder anhören können,das ich ein Mädchen sei. Wir waren viel mit dem Hund spazieren,oder wir saßen auf der Couch und schauten fern. Mit Nähe,Zuneigung war die Tage nichts. Ich traute mich auch nicht ihr näher zu kommen. Denn von ihrer Seite kam gar nichts. Ab und zu mal ein schneller flüchtiger Kuss,das wars. Sie lag auf der Couch,ich saß daneben.
Am vierten Tag bzw 4. Abend als wir ins Bett gingen,rutschte ich dann näher zu ihr...versuchte sie zu küssen...doch ich merkte schon,das sie mit meiner Nähe nichts anfangen kann. Ich rutschte also wieder auf meine Seite und wollte sie genau das fragen...ob sie momentan ne Abneigung gegen mich hat,gegen meine Nähe...doch dazu kam es nicht. Ich grübelte wie immer und konnte nicht schlafen. Welzte mich von einer auf die andere Seite. Als ich dann ein leises Oh man ausstieß meinte sie: sag mal Schatz hast du es bald? Ich sagte Nee ich habs nichts bald. "Dann sag was los ist" Ich: Nee lass gut sein. Und schnappte mir meine Decke und das Kissen und ging rüber ins Wohnzimmer um dort zu schlafen...mehr oder weniger. Den nächsten morgen als sie aufstand meinte sie: ich lasse mich doch nicht anpampen weil du nicht schlafen kannst und über irgendeinen Scheiss nachdenkst. Da fragte ich sie über was ich denn nachdenke. Sie meinte: na das ich dich nicht liebe oder sowas dein ständiges rumgeheule. Der saß... Danach sollte ich schauen wieviel Geld ich noch hatte. Dann meinte sie gut,dann gebe ich dir den Rest dazu dann kannst du dich in den Zug setzen und nach Hause fahren. Ich war wie gelähmt...versuchte sie dazu zu bringen das wir normal miteinander reden...keine Chance. Sie wollte aber nicht mit mir reden,sie wisse nicht über was. Hier hab ich dir aufgeschrieben wo du überall umsteigen musst. Und das sie mich nicht mehr da haben wolle.
Wie es mir jetzt geht,könnt ihr euch sicher denken. Ich sitze wieder seit 2 Tagen zuhause und weiß nicht wie es weiter gehen soll. Eigentlich denke ich,ist es ja offensichtlich das sie nichts mehr für mich empfindet. Und ich falle tiefer und tiefer. Das einzig positive was ich derzeit mit Gewissheit sagen kann...ich werde auf jeden Fall den Schmerz nicht wieder mit Drogen betäuben. Aber wie es weiter gehen soll,weiß ich trotzdem nicht. Ich bin ja so,das ich mir immer für alles die Schuld gebe. Sicher...wie soll man sich auch schon fühlen...schwanger von einem Versager. Andererseits würde ich mir aber auch wünschen,das sie versucht meine Lage zu verstehen(sie kennt meine Zukunft) und zu mir steht...mir zeigt das sie für mich da ist. Das wir das gemeinsam schon schaffen. Aber das ist es eben...sie will ja das ich es alleine schaffe. Sie will sehen das ich meinen Mann stehe. Und was bin ich...nen Häufchen Elend.
Habt ihr vielleicht irgendwelche Ratschläge? Am 7. habe ich z.B. wieder ein Termin beim Jobcenter. Und ich weiß nicht was ich meinem Sachbearbeiter sagen soll...ich hab regelrechte Panik. Und am 12. habe ich einen Termin beim Psychozozialen Dienst,weil ich einfach mal mit jemanden reden muss. Ich hatte schon mit der Dame telefoniert,ihr meine Situation erklärt. Doch sie sagte schon,das sie nicht wüsste ob sie mir helfen kann. Es kam der Vorschlag mit ner Reha Maßnahme. Und mit Sicherheit wird auch der Vorschlag kommen mit Therapie und Medikamenten. Doch das will ich eigentlich nicht. Ich will es so schaffen...will stark sein und für meine Partnerin...obwohl es ja noch offen ist ob sie das überhaupt noch ist,dazusein. Ich will arbeiten und Geld verdienen...aber wie,wenn ich mir nichts zutraue. Jetzt seid ihr gefragt...denn ich bin mit meinem Latein am Ende :-/