Hallo,
ich bin auf der Suche nach Rat bzw. der Sicht von innen von Bipolaren. Der Ex einer Bekannten weist seit mindestens 3 Jahren sehr deutliche Zeichen auf, die eigentlich keinen Zweifel daran lassen, dass er bipolar ist. In den depressiven Phasen nimmt er Tabletten, geht da auch wohl zum Arzt, doch in der Manie hat er keinerlei Krankheitsbewusstsein, was ja offenbar nicht ungewöhnlich ist. Die Phasen wechseln fast zuverlässig im Spätsommer (Beginn der Manie) und im Spätwinter (langsamer Einstieg in die Depression).
Es gibt zwei gemeinsame Kinder, 9 und 12. Nach der Trennung vor drei Jahren des Ex und meiner Bekannten (eine Psychologin hatte ihr dazu geratenm weil sie sonst selbst einen psychischen Knacks bekommen könnte) hatte sie betreuten Umgang durchgesetzt, als „Schlichtungsdeal“ via Jugendamt. Er war zu diesem Zeitpunkt manisch und sie hatte kein gutes Gefühl, ihm die Kinder an den vierzehntägigen Wochenenden allein zu überlassen (er fuhr u.a. alkoholisiert Auto, hatte zeitweise eine Nutte zu Hause). Der Deal lief dann aus, weil in der Manie nichts passiert war und in der Depression die „Gefahr“ gering schien. In der folgenden Manie wollte er den Deal nicht erneuern, weil er sich ja nichts zu Schulden kommen hatte lassen.
Nun war er vor 14 Tagen - es war wieder Vater-Wochenende - nachts im Ausland unterwegs, die Kinder hatte er seinen Eltern überlassen. Er baute mit offenbar 4,1 Promille einen Unfall, wurde zunächst dort im Krankenhaus behandelt, die Transportfähigkeit war wohl ungewiss, er wurde aber dann doch in ein KH in Deutschland verlegt. Der erste Halswirbel ist gebrochen (alle Infos stammen von einem Bekannten), wobei das Rückenmark nicht betroffen ist. Sein Gesicht sieht sehr mitgenommen aus, ein Stück vom Ohr musste angenäht werden. Die Ärzte schwankten zwischen einer OP und 6 Wochen absoluter Ruhe - 5 Tage nach dem Unfall entließ der Ex sich aber selbst, musste etwas unterschreiben, was die Ärzte wohl von ihrer Verantwortung entband. Offenbar war der Alkoholentzug zu groß. Das Erste, was er nach der Heimkehr machte, war das Öffnen einer Flasche Bier. Der Bekannte von ihm, von dem all diese Infos stammen, war ziemlich entsetzt und ist nervlich nah am Ende, weil er alles auch schon seit 3 Jahren teils hautnah miterleben muss. Er ist schon so weit, nach der manischen Phase den Ex etwas unterschreiben zu lassen, wonach der dann in der nächsten Manie vorübergehend entmündigt werden könnte, da der Ex durch sein Verhalten sich selbst und andere gefährdet.
Auch die Familie meiner Bekannten leidet natürlich unter diesem ganzen Theater, sie selbst natürlich auch. Seine Eltern scheinen sich dem Thema zu verschließen, sind keine große Hilfe. Die große Frage ist (neben zahlreichen anderen Fragen): Muss man sich Gedanken um die Sicherheit der Kinder machen? Ich habe ihr empfohlen, noch einmal zu ihrem Anwalt zu gehen, was er ihr rät. Mich würde aber nun auch mal die Sicht von Manikern, also die Sicht von innen, interessieren: Ist man sich in der unbehandelten Manie - trotz allem für einen Außenstehenden teils unverantwortlich wirkenden Verhaltens - seiner Verantwortung bewusst für seine Kinder? Kann man einem so Manischen ruhigen Gewissens die alleinige Betreung über ein Wochenende zugestehen? Wie soll sich meine Bekannte verhalten?
Schon mal vorab ein Dank für Antworten
Markin
ich bin auf der Suche nach Rat bzw. der Sicht von innen von Bipolaren. Der Ex einer Bekannten weist seit mindestens 3 Jahren sehr deutliche Zeichen auf, die eigentlich keinen Zweifel daran lassen, dass er bipolar ist. In den depressiven Phasen nimmt er Tabletten, geht da auch wohl zum Arzt, doch in der Manie hat er keinerlei Krankheitsbewusstsein, was ja offenbar nicht ungewöhnlich ist. Die Phasen wechseln fast zuverlässig im Spätsommer (Beginn der Manie) und im Spätwinter (langsamer Einstieg in die Depression).
Es gibt zwei gemeinsame Kinder, 9 und 12. Nach der Trennung vor drei Jahren des Ex und meiner Bekannten (eine Psychologin hatte ihr dazu geratenm weil sie sonst selbst einen psychischen Knacks bekommen könnte) hatte sie betreuten Umgang durchgesetzt, als „Schlichtungsdeal“ via Jugendamt. Er war zu diesem Zeitpunkt manisch und sie hatte kein gutes Gefühl, ihm die Kinder an den vierzehntägigen Wochenenden allein zu überlassen (er fuhr u.a. alkoholisiert Auto, hatte zeitweise eine Nutte zu Hause). Der Deal lief dann aus, weil in der Manie nichts passiert war und in der Depression die „Gefahr“ gering schien. In der folgenden Manie wollte er den Deal nicht erneuern, weil er sich ja nichts zu Schulden kommen hatte lassen.
Nun war er vor 14 Tagen - es war wieder Vater-Wochenende - nachts im Ausland unterwegs, die Kinder hatte er seinen Eltern überlassen. Er baute mit offenbar 4,1 Promille einen Unfall, wurde zunächst dort im Krankenhaus behandelt, die Transportfähigkeit war wohl ungewiss, er wurde aber dann doch in ein KH in Deutschland verlegt. Der erste Halswirbel ist gebrochen (alle Infos stammen von einem Bekannten), wobei das Rückenmark nicht betroffen ist. Sein Gesicht sieht sehr mitgenommen aus, ein Stück vom Ohr musste angenäht werden. Die Ärzte schwankten zwischen einer OP und 6 Wochen absoluter Ruhe - 5 Tage nach dem Unfall entließ der Ex sich aber selbst, musste etwas unterschreiben, was die Ärzte wohl von ihrer Verantwortung entband. Offenbar war der Alkoholentzug zu groß. Das Erste, was er nach der Heimkehr machte, war das Öffnen einer Flasche Bier. Der Bekannte von ihm, von dem all diese Infos stammen, war ziemlich entsetzt und ist nervlich nah am Ende, weil er alles auch schon seit 3 Jahren teils hautnah miterleben muss. Er ist schon so weit, nach der manischen Phase den Ex etwas unterschreiben zu lassen, wonach der dann in der nächsten Manie vorübergehend entmündigt werden könnte, da der Ex durch sein Verhalten sich selbst und andere gefährdet.
Auch die Familie meiner Bekannten leidet natürlich unter diesem ganzen Theater, sie selbst natürlich auch. Seine Eltern scheinen sich dem Thema zu verschließen, sind keine große Hilfe. Die große Frage ist (neben zahlreichen anderen Fragen): Muss man sich Gedanken um die Sicherheit der Kinder machen? Ich habe ihr empfohlen, noch einmal zu ihrem Anwalt zu gehen, was er ihr rät. Mich würde aber nun auch mal die Sicht von Manikern, also die Sicht von innen, interessieren: Ist man sich in der unbehandelten Manie - trotz allem für einen Außenstehenden teils unverantwortlich wirkenden Verhaltens - seiner Verantwortung bewusst für seine Kinder? Kann man einem so Manischen ruhigen Gewissens die alleinige Betreung über ein Wochenende zugestehen? Wie soll sich meine Bekannte verhalten?
Schon mal vorab ein Dank für Antworten
Markin